Die Bundesregierung überlegt offenbar, das Renteneintrittsalter auf 69 Jahre zu erhöhen. Im Hintergrund wird schon fleißig gerechnet.

Hamburg/München. Viele Deutsche sind gegen die Rente ab 67. Ihr Ärger über die Verlängerung der Lebensarbeitszeit könnte demnächst noch größer werden. Um die Staatsfinanzen zu sichern, erwägt die Bundesregierung eine Anhebung des Renteneintrittsalter um zwei auf 69 Jahre. Das berichtete das Magazin "Focus" unter Berufung auf den bisher unveröffentlichten "Tragfähigkeitsbericht", den Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) im September vorstellen will. Danach erhöhte sich die sogenannte Tragfähigkeitslücke seit dem letzten Bericht von 2008 von 0 bis 2,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts auf 0,9 bis 3,8 Prozent.

Als Grund für die Verschlechterung werde "die Wirtschafts- und Finanzkrise" angeführt, schrieb das Magazin. Deshalb sei es erforderlich, "bereits heute" mit politischen Maßnahmen in einigen Bereichen zu beginnen. Der Bericht empfiehlt laut "Focus" neben dem Abbau der strukturellen Erwerbslosigkeit die Erhöhung der Zuwanderung und eine "Verlängerung der Lebensarbeitszeit".

+++ Rentner haben so viel Geld wie nie zuvor +++

+++ Frührentner oft an der Armutsgrenze +++

+++ Von der Leyen lehnt Sockelrente ab +++

Unterdessen hat der Chef der Linkspartei, Klaus Ernst, die Rentenpläne von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) scharf kritisiert. Dem "Tagesspiegel" sagte er: "Frau von der Leyen wäre gut beraten, aus dem Rentendialog einen Rentengipfel zu machen, zu dem auch die Parteien eingeladen werden. Schwarz-Gelb will eine Murksreform beschließen, mit einer Mehrheit, die fast schon Geschichte ist.“ Die von Leyen geplante Zuschussrente habe keine Zukunft, sagte Ernst weiter. Was die Menschen brauchten, sei aber Sicherheit, wenn es um ihre Rente gehe. Altersarmut sei die soziale Herausforderung des kommenden Jahrzehnts, sagte der Parteichef.

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