Die Porr-Gruppe hat den Zuschlag für den Bau der ersten Tunnel bekommen. Kompromissvorschlag von Heiner Geißler wurde nicht beachtet.

Berlin/Stuttgart. Dem Kompromissvorschlag von Schlichter Heiner Geißler schenkte sie keine Beachtung. Die Deutsche Bahn hält an ihrem Projekt Stuttgart 21 fest. Am Sonnabend hat die Bahn Bauaufträge im Gesamtwert von 700 Millionen Euro vergeben. Der Bau der ersten Tunnelbauwerke wurde an eine Bietergemeinschaft unter Federführung der Porr-Gruppe vergeben. „Wir freuen uns, dass wir diesen wichtigen Vergabeprozess für das Bahnprojekt jetzt erfolgreich abschließen konnten“, teilte Bahnvorstand Volker Kefer mit. Die Porr-Gruppe ist ein österreichisches Unternehmen mit Niederlassung in München. Sie soll den Fildertunnel bauen (9,5 Kilometer), der den Flughafen mit dem geplanten Tiefbahnhof verbindet. Das Unternhemen hat zudem den Zuschlag für den Bau der Tunnel nach Ober-und Untertürkheim bekommen.

Insgesamt sei jetzt ein Viertel des Gesamtbauvolumens vergeben. „Wir werden völlig unaufgeregt dieses Projekt fortführen, so wie es notwendig, sinnvoll und richtig ist“, sagte Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Damit wären 25 Prozent des Gesamtbauvolumens von Stuttgart 21 vergeben. Um zu verdeutlichen, wie ernst es uns ist: Die Vergabe ist erfolgt.“ Außerdem läge die Bahn weiterhin im Kostenplan.

Am Freitag hatte Schlichter Heiner Geißler versucht, einen Kompromiss herbei zu führen. Seine Lösung: Den Fremdenverkehr durch eine auf vier Gleise reduzierten Tiefbahnhof laufen lassen, der Nahverkehr über einen verkleinerten Kopfbahnhof. Kefer sagte dazu der FAS: „Ich weise darauf hin, dass wir für Stuttgart 21 über die nötigen Planfeststellungsbeschlüsse und einen rechtskräftigen Finanzierungsvertrag verfügen.“ Dies gebe es für keine andere Idee, auch nicht für die von Geißler.