Bundeskanzlerin Angela Merkel dementiert. Doch Schäuble ist gesundheitlich angeschlagen und gibt Nervenschwäche in der Sprecher-Affäre zu.

Seoul/Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Spekulationen um eine Kabinettsumbildung und die Ablösung von Finanzminister Wolfgang Schäuble zurückgewiesen. Diese Dinge seien frei erfunden, sagte die Kanzlerin am Rande des G20-Gipfels in Seoul. „Ich habe hier mit Wolfgang Schäuble hervorragend zusammengearbeitet und beabsichtige das auch weiter zu tun“, sagte sie in der ARD.

Das „Handelsblatt“ berichtete in seiner Freitagausgabe, dass Merkel eine Kabinettsumbildung plane und demnach Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) Schäubles Nachfolger werden solle. Die Zeitung zitiert einen Vertreter des CDU-Präsidiums mit den Worten: „Die Frage ist nicht mehr, ob Wolfgang Schäuble ausgewechselt wird, sondern wann der richtige Zeitpunkt ist.“ Laut „Handelsblatt“ soll de Maizière Schäuble ablösen und Tanja Gönner, Umweltministerin in Baden-Württemberg, ins Berliner Kabinett aufrücken. Gerüchte um einen Ausstieg Schäubles gibt es immer wieder – aufgrund seines Gesundheitszustandes und zuletzt im Zusammenhang mit seinem zurückgetretenen Sprecher. Schäuble hatte diesen in der vergangenen Woche auf einer Pressekonferenz öffentlich bloßgestellt .

Eine Entschuldigung dafür hat Schäuble erneut abgelehnt. Es habe „Grund zur Verärgerung“ über den Ministeriumssprecher Michael Offer gegeben, sagte Schäuble im Deutschlandfunk. „Aber ich hab’ überreagiert, das ist wahr, das hab’ ich ja auch öffentlich gesagt. Aber auch ein Bundesfinanzminister hat Nerven und ist manchmal sehr belastet.“ Auf die Frage, ob das Wort Entschuldigung vielleicht angemessen gewesen wäre, entgegnete Schäuble: „Ich glaube, es ist dazu jetzt alles gesagt.“