Die Opposition aus SPD, Grünen und Linken liegt 20 Prozentpunkte vorn. Vizekanzler Guido Westerwelle bleibt der unbeliebteste Politiker.

Mainz/Berlin. Ein Jahr nach dem Sieg von CDU/CSU und FDP bei der Bundestagswahl befindet sich Schwarz-Gelb in einem Rekord-Tief. Die Grünen sind auch in der ZDF-Politbarometer-Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen so beliebt wie noch nie. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 31 Prozent (minus 1), die SPD auf 30 Prozent (minus 1), die FDP unverändert auf 5 Prozent und die Linke auf 9 Prozent (minus 1).

Die Grünen verbesserten sich auf ihren Rekordwert von 19 Prozent (plus 2), sonstige Parteien zusammen lägen bei 6 Prozent (plus 1). Die Opposition von Rot-Rot-Grün hat damit derzeit 58 Prozent der Wähler hinter sich, Schwarz-Gelb nur 36 Prozent.

Dieses Ergebnis ist der schwächste Projektionswert für Schwarz- Gelb in dieser Legislaturperiode und der schlechteste für CDU/CSU in der Geschichte des „Politbarometers“, teilte das ZDF mit. Weiterhin ist eine klare Mehrheit der Bevölkerung (60 Prozent) mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden. Lediglich 34 Prozent sagen, Schwarz-Gelb regiere eher gut. Allerdings hatten auch die erste rot-grüne Bundesregierung (1998/99) und die Große Koalition (2005/06) in ihrem ersten Regierungsjahr ähnliche Ansehensverluste hinzunehmen.

Die Liste der zehn wichtigsten Politiker wird weiterhin von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) angeführt. Er kommt nach Sympathie und Leistung auf der Skala von +5 bis -5 auf einen Durchschnittswert von unverändert 2,1. Auf Platz zwei steht wieder Frank-Walter Steinmeier mit 1,4, vor Ursula von der Leyen mit 1,1. Danach folgen Wolfgang Schäuble mit unveränderten 0,8 vor Bundeskanzlerin Angela Merkel mit 0,7. Guido Westerwelle liegt mit unveränderten minus 1,5 am Ende der Skala.

Unionsfraktionschef Volker Kauder hat die schwarz-gelbe Koalition aufgefordert, sich mit mehr Geschlossenheit aus dem Umfragetief ein Jahr nach der Bundestagswahl zu befreien. „Dass wir in den Umfragen nicht gut dastehen, ist richtig und hängt sicher auch mit dem Eindruck der Wählerinnen und Wähler zusammen, dass wir nicht geschlossen unsere Positionen vertreten“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur . „Das muss sich ändern und das wird sich auch ändern. Dann vertrauen uns die Menschen auch.“