Nach Siemens und BMW hat der einstige Vizekanzler den Einzelhandel entdeckt. Joschka Fischers Rewe-Engagement sei mehr als Werbung, sagt er.

Köln/Berlin. Lukas Podolski wird „jeden Tag ein bisschen besser“, wie der Fußball-Nationalspieler im Werbespot verspricht. Und jetzt hat auch der frühere Außenminister („Innen grün, außen Minister“) Joschka Fischer (62) die Werbung und das Lobbying für die Handelsfirma Rewe entdeckt. Neben seinem Engagement für die Großkonzerne Siemens und BMW sowie für ein Gaspipeline-Konsortium („Nabucco“) berät Fischer künftig Rewe. Fischer unterstütze das Streben des Kölner Unternehmens nach mehr Umwelt- und Sozialverträglichkeit, wie der Konzern und Fischer gemeinsam mitteilten.

Die Rewe-Gruppe wolle mit Fischers Hilfe zum Beispiel ausloten, wie die Palette an Ökoprodukten erfolgreich vergrößert oder in den Filialen mehr Energie gespart werden könne. Fischer soll dabei sein Wissen über erfolgreiche Trends aus anderen Branchen einbringen.

Fischer wehrte sich dabei gegen den Vorwurf, nur als Aushängeschild zu dienen. Rewe wolle sich mehr als nur einen „grünen Anstrich“ geben. „Es handelt sich hier um eine strategische Orientierung, die letztendlich auf ökologische Glaubwürdigkeit gründen muss, und eben nicht um eine Werbeaktion“, sagte der einstige Vizekanzler der rot-grünen Bundesregierung.

Mit seinem Freund und Geschäftspartner Dietmar Huber, dem ehemaligen Fraktionssprecher der Grünen im Bundestag, gründete Fischer im Vorjahr die Firma „Joschka Fischer & Company“.