Wegen klammer Kassen sollen nur noch 6000 Studenten zehn Monate 300 Euro extra erhalten. Die Bildungsrepublik ist abgebrannt.

Berlin. Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) speckt das umstrittene Stipendienprogramm der schwarz-gelben Koalition deutlich ab. So sollen bis 2013 jährlich jeweils nur 6000 leistungsstarke Studenten neu für das Programm ausgewählt werden und durchschnittlich zehn Monate lang ein Stipendium von 300 Euro erhalten. Dies geht aus einem Brief des Bundesbildungsministeriums an den SPD-Haushaltspolitiker Klaus Hagemann hervor. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Nach der ursprünglichen Planung sollten bis zu 160.000 Studierende jeweils mindestens zwei Semester (ein Jahr) das Leistungs-Stipendium erhalten, das unabhängig vom Einkommen der Eltern ausbezahlt wird. Das Stipendienprogramm gilt als ein Prestigeobjekt der FDP in der Koalition und wurde gegen erhebliche Bedenken auch unionsgeführter Länder im Bundesrat durchgesetzt.

Der SPD-Politiker Hagemann verwies in der „Financial Times Deutschland“ darauf, dass gleichzeitig die Haushaltszuwendungen für die Begabtenförderungswerke der Stiftungen um rund 60 Millionen Euro gekürzt werden. Die Bundesregierung habe offensichtlich ihr Ziel aufgegeben, zehn Prozent der Studierenden mit Stipendien zu unterstützen.