Weil sich Gloria von Thurn und Taxis einst verwählte, stehen die externen Wahl-Persönlichkeiten unter besonderer Beobachtung.

Hamburg/Berlin. Legendär war der Fehlgriff der Fürstin: Gloria von Thurn und Taxis wird vermutlich nicht mehr irgendeiner Bundesversammlung angehören. Der Grund: Sie hatte sich verwählt. Im Jahr 2004 durfte sie als „Promi“ mit CSU-Ticket das Staatsoberhaupt küren, entschied sich aber für Gesine Schwan.

Die Wissenschaftlerin, von der SPD aufgestellt, sei doch eine „tolle Frau“, sagte von Thurn und Taxis.

Diese „Betriebsunfälle“ würzen die Bundespräsidentenwahl. Wenn am 30. Mai die 1244 Wahlfrauen und -männer von Bundestag und Länderparlamenten sich zwischen Christian Wulff, Joachim Gauck und Luc Jochimsen bei der Wahl des Bundespräsidenten entscheiden müssen, werden deutlich weniger Promis als sonst dabei sein. Die meisten waren so kurzfristig nicht erreichbar.

Zu den Prominenten gehören unter anderem die Schauspielerin Nina Hoss (nominiert von den Grünen in Berlin), die Verlegerin Friede Springer (CDU Berlin), Klaus Hoffmann, Sänger und Liedermacher (nominiert von der SPD Berlin), die frühere FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher und der Publizist Navid Kermani (beide Grüne Hessen), Paralympics-Star Verena Bentele (SPD Baden-Württemberg). Die SPD in Schleswig-Holstein schickt unter anderem die ehemalige Ministerpräsidentin Heide Simonis

Aus Hamburg sind unter anderem dabei die Schauspielerin Nina Petri (von der SPD nominiert), Birgit Breuel, die ehemalige Treuhandchefin (CDU) und Günter Ploß, Präsident des Hamburger Sportbundes (SPD). Parlamentspräsident Lutz Mohaupt musste zwischen der CDU und der Linken „Glücksfee“ spielen, da sich der Platz nach dem Verhältniswahlrecht keiner Partei direkt zuordnen ließ. Die Linken haben deshalb keinen Wahlmann in Hamburg.