„Es sind im Moment vier Liberale, die erklären, Herrn Gauck zu wählen. Wenn ich die Medien verfolge, habe ich den Eindruck, es könnten 400 sein.“

Berlin. Der Präsidentschaftskandidat von Union und FDP, Christian Wulff (CDU), hat die Medien für den Umgang mit seiner Kandidatur kritisiert. „Am Ende wird immer dem, der gegen den Strom schwimmt, die größte Bedeutung beigemessen“, sagte Wulff dem Sender n-tv mit Blick auf seinen Gegenkandidaten Joachim Gauck. Die anderen „fallen ins mediale Loch und werden nicht vermittelt“.

Zu der Berichterstattung über mögliche Abweichler aus dem schwarz-gelben Lager bei der Wahl am 30. Juni sagte Wulff: „Es sind im Moment vier Liberale, die erklären, Herrn Gauck zu wählen. Wenn ich die Medien verfolge, habe ich den Eindruck, es könnten auch 400 sein.“

Wulff will die Wahl nicht mit dem Fortbestand der Koalition verknüpfen. „Die Bundespräsidentenwahl ist ein isolierter Vorgang und aus dem darf man keine Rückschlüsse für andere Dinge ziehen“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident. „Trotzdem: Wenn man nicht naiv sein will, ist das natürlich ein politisches Signal dafür, wer in welchem Moment wie politisch kraftvoll ist, was er durchbringt, was er durchsetzt“, fügte er hinzu.

Im Falle seiner Wahl zum Bundespräsidenten will Wulff sein Privathaus in Niedersachsen weiter bewohnen. „Wir haben ein Häuschen in Burgwedel, und das werden wir behalten“, sagte er.

„Ich glaube es ist gut, dass man das so ein bisschen in geordneten Bahnen hält, gerade wenn man kleine Kinder hat. Es ist wichtig, dass die wissen, das hier ist das Heim auf Dauer.“