Die Daten des ersten Durchgangs stimmten nicht mit denen der Einwohnermeldeämter überein. Vor allem kleine Gemeinden betroffen.

Wiesbaden. Die Volkszählung geht in die zweite Runde. Etwa 390.000 Haushalte in Deutschland müssen erneut für den Zensus 2011 befragt werden. Der Grund: Im ersten Durchgang 2011 stimmten die Ergebnisse nicht mit den Daten aus den Einwohnermeldeämter überein. Die genaue Einwohnerzahl Deutschlands steht damit noch immer nicht fest. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, sind aber ausschließlich Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern betroffen. Dort soll mit der Nacherhebung die korrekte Einwohnerzahl ermittelt werden.

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„Das ist kein großer Aufwand“, sagte ein Sprecher des Amtes, denn es würden nur wenige Fragen gestellt. Die beim Zensus erhobenen Zahlen weichen unter anderem von den offiziellen ab, weil etwa Kinder oft noch mit erstem Wohnsitz bei den Eltern gemeldet sind, obwohl sie zum Beispiel in einer anderen Stadt studieren. In Nordrhein-Westfalen und Berlin-Brandenburg haben die Befragungen bereits begonnen.

Der Zensus 2011 war die erste gesamtdeutsche Volkszählung, in den westlichen Bundesländern war zuletzt 1987 gezählt worden. Befragt wurden auf Initiative der Europäischen Union aber nicht alle Haushalte. Ziel sollte vor allem sein, eine genauere amtliche Einwohnerzahl zu ermitteln. (dpa)