“Folge des Elterngelds.“ Baby-Plus auch in Hamburg.

Hamburg. Nach Jahren sinkender Geburtenzahlen gibt es endlich eine Trendwende: In Deutschland werden wieder mehr Kinder geboren. Im Jahr 2007 wurden 685 000 Geburten - 12 000 mehr als im Vorjahr verzeichnet. Und auch im vergangenen Jahr hielt die positive Tendenz an. Laut einer Prognose des Statistischen Bundesamtes waren es etwa 690 000 Geburten und damit 5000 mehr. Die Zahlen gehen aus dem neuen Familienreport hervor, den Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) heute vorstellt.

Besonders bei Frauen zwischen 30 und 40 Jahren habe die Zahl der Geburten zugenommen, sagte von der Leyen der "Bild am Sonntag". Diese Frauen lebten in "Partnerschaften, in denen genau überlegt wird, ob sie ein Leben mit Beruf und Familie meistern können", sagte die Ministerin. Ebenso entscheidend: Auch immer mehr Männer wünschen sich Kinder. 2006 war mit 673 000 Geburten der absolute Tiefpunkt registriert worden.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) sieht in den neuesten Zahlen einen politischen Erfolg. Dem Abendblatt sagte Wulff: "Ich stehe voll hinter der familienpolitischen Konzeption von Ursula von der Leyen. Die Ausweitung der Betreuungsmöglichkeiten für unter Dreijährige und das Elterngeld spielen eine große Rolle bei der häufigeren Entscheidung für das Kind." Zuvor habe es die Wahlfreiheit zwischen Beruf und Familie ja nur auf dem Papier gegeben. "Eine Ausweitung der Vätermonate, wie sie von der Bundesfamilienministerin vorgesehen ist, hat meine Unterstützung", so Wulff.

Auch in Hamburger Kliniken stiegen die Geburtenzahlen an. 2008 kamen 20 205 Kinder zur Welt. Das sind 119 mehr als im Vorjahr. Sozialsenator Dietrich Wersich (CDU) sagte dem Abendblatt: "Hamburg hat einen wichtigen Anteil an dem bundesweiten Babyboom, darauf sind wir stolz."