Die Nachricht wirkt wie eine putzige Pointe einer Krise: In einer Zeit, in der die Bundesrepublik das größte Konjunkturpaket ihrer Geschichte auf...

Die Nachricht wirkt wie eine putzige Pointe einer Krise: In einer Zeit, in der die Bundesrepublik das größte Konjunkturpaket ihrer Geschichte auf den Weg bringt, macht ausgerechnet die Familienpolitik mit Positivmeldungen von sich reden. Aber das mit einer ernsthaften Errungenschaft, die tatsächlich etwas in diesem Land bewegt hat.

Das Signal, das vom Familienreport 2009 ausgeht, ist eindeutig. Das einzige gesellschaftspolitische Reformprojekt, das die Große Koalition auf die Beine gestellt hat, ist eine Erfolgsgeschichte: Das vor zwei Jahren eingeführte Elterngeld und die Vätermonate haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass die Zahl der Geburten wieder steigt. Diese Instrumente, die einem Elternteil zur Betreuung seines Kindes bis 67 Prozent seines letzten Nettoeinkommens und maximal 1800 Euro im Monat garantieren, haben insbesondere Doppelverdiener-Familien ihre finanzielle Sicherheit zurückgegeben.

Die Maßnahmen haben aber noch mehr bewirkt: Sie geben Müttern und Vätern, die eine Zeit lang zu Hause bleiben, das (Selbst-)Bewusstsein zurück, eine bedeutende Säule für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sein. Der Staat sagt nicht mehr allein, dass ihm Familien wichtig sind, er handelt auch endlich so. Und die Familienministerin hat ihrer Kanzlerin demonstriert: 2009 ist doch kein Jahr der ausschließlich schlechten Nachrichten.