In einer ersten Reaktion fordert Berlin den Verzicht auf Massenvernichtungswaffen von den Kriegsparteien im Irak. Sicherheitskabinett trifft im Kanzleramt zusammen

Berlin. Die Bundesregierung hat sich "in großer Sorge und Betroffenheit" zum Beginn des Irakkrieges geäußert. In einer Pressemitteilung am Donnerstagmorgen forderte die rot-grüne Koalitionsregierung von den Kriegsparteien den Verzicht auf Massenvernichtungswaffen. Berlin gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Krieg führenden Parteien Opfer in der Zivilbevölkerung vermeiden würden. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Nacht der ersten Angriffe auf den Irak nach Angaben des Kanzleramtes dort verbracht. Er sei unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten US-Angriffe auf Irak von seinem Lagedienst informiert worden, sagte ein Regierungssprecher. Außenminister Joschka Fischer befand sich währenddessen auf dem Rückflug von New York. Dort hatte er an der Sitzung des Weltsicherheitsrates auf Ministerebene teilgenommen. Eine Sprecherin erklärte, Fischer sei im Flugzeug über den Beginn der Angriffe informiert worden. Er wurde gegen 10.30 Uhr in Berlin erwartet. Das Sicherheitskabinett der Bundesregierung sollte um zwölf Uhr mittags im Berliner Kanzleramt zusammentreffen, um über die Situation nach Beginn des Golfkrieges zu beraten. Dabei sollten auch neue Informationen des Bundesnachrichtendienstes einfließen, sagte Bundesverteidigungsminister Peter Struck im ZDF-Morgenmagazin.