Das Rennen um die Präsidentschaft hat begonnen: Barack Obama und Mitt Romney teilen sich die ersten zehn Stimmen

Montpellier/Washington. Nach Dixville Notch in New Hampshire haben jetzt auch im US-Staat Vermont die ersten Wahllokale geöffnet. Bereits um fünf Uhr (Ortszeit) hatten stimmberechtigte Bürger dort die Möglichkeit, bei den Präsidentschafts- und Kongresswahlen ihre Stimme abzugeben. Kurze Zeit später sollten auch in anderen Staaten an der Ostküste der USA die ersten Wahllokale öffnen, darunter Connecticut und Virginia.

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Bereits kurz nach Mitternacht (Ortszeit) am Dienstag hat die US-Präsidentenwahl mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen begonnen. Bei der Abstimmung im Mini-Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire erhielten Amtsinhaber Barack Obama und sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney jeweils fünf Stimmen. Die Ortschaft nahe der kanadischen Grenze eröffnet traditionell den Abstimmungsreigen. In diesem Jahr gab es zehn Wahlberechtigte. Die Auszählung wurde vom Sender CNN live übertragen.

2008 war es Obama erstmals gelungen, die 40-jährige Vorherrschaft der Republikaner in dem Dorf zu brechen. 15 Wahlberechtigte votierten damals für den Demokraten, für seinen republikanischen Rivalen John McCain sechs.

Auch im Örtchen Hart's Location ebenfalls in New Hamsphire gingen die Wähler bereits in den ersten Minuten des Wahltages an die Urnen. Das Ergebnis wurde zunächst nicht bekannt.Als erster Bundesstaat öffnet Vermont um fünf Uhr Ortszeit (11 Uhr MEZ) die Wahllokale. Voll in Schwung kommt die Präsidentenkür eine Stunde später: Dann beginnen die Abstimmungen gleich in mehreren Ostküstenstaaten.

Obama feuert Anhänger bei letzter Kundgebung an

Derweil hat Obama auf seiner Abschlusskundgebung kurz vor der Wahl seine Anhänger aufgerufen, bis zur letzten Minute für einen Sieg zu kämpfen. Sie sollten auch sicherzustellen, dass Freunde und Verwandte zur Wahl gehen. „Es kommt jetzt es auf jeden von uns als Bürger an“, sagte Obama am späten Montagabend (Ortszeit) mit von den vielen Wahlkampfreden heiserer Stimme bei einem Auftritt in Des Moines in Iowa.

In dem Bundesstaat hatte er im Januar 2008 als Präsidentschaftsbewerber seinen ersten Vorwahlsieg auf dem Weg ins Weiße Haus gefeiert. „Als die Zyniker sagten, ihr könnt nicht, sagtet ihr „Yes, we can„“, erinnerte Obama an seinen damaligen Slogan. „Wenn zum Wandel entschlossene Amerikaner zusammenkommen, können wir nicht mehr gestoppt werden“, rief er seinen Anhängern zu. „Nach allem, was wir zusammen durchgestanden haben, können wir jetzt nicht aufgeben.“

Romney: Mit Obama droht politischer Stillstand

Romney indes hatte nach Stopps in Florida, Virginia und Ohio zum großen Finale in New Hampshire eingeladen. Kurzfristig setzte er aber noch für den Wahltag Auftritte in Pennsylvania und Ohio an. Experten betrachteten Romneys zusätzlichen Stimmenfang am Ende einer gut 17 Monate langen Kampagne als Hinweis darauf, wie knapp das Rennen tatsächlich ist.

Beide Kandidaten setzten am Tag vor der Entscheidung erneut auf die Strahlkraft prominenter Unterstützer. Obama trat in Ohio mit dem Rockmusiker Bruce Springsteen und dem Rapper Jay-Z auf. Romney lud den Sänger Kid Rock zu der Kundgebung in New Hampshire ein.

In einem Radiointerview äußerte der Präsident die Sorge, dass viele seiner Unterstützer den Wahlurnen fernbleiben könnten. „Wir haben genügend Wähler, um zu gewinnen, es ist nur die Frage, ob sie auch kommen“, sagte Obama.

Romney nutzte seine letzten Wahlkampfkundgebungen erneut, um vor einer zweiten Amtszeit für Obama zu warnen. Dieser habe bewiesen, dass er nicht mit dem Kongress zusammenarbeiten könne. Wenn er im Weißen Haus bleibe, drohe ein politischer Stillstand, weil wichtige Probleme nicht gelöst werden könnten. „Wandel wurde uns vom Präsidenten versprochen. Aber Wandel wird nicht an Reden gemessen. Er wird an Erreichtem gemessen“, sagte Romney am späten Montagabend (Ortszeit) in Manchester (New Hampshire).

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Die Präsidentenwahl in diesem Jahr gehört zu den spannendsten der US-Geschichte. Obama und sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney liegen Umfragen zufolge in der Wählergunst praktisch gleichauf.

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