Die US-Marine hat den Iran mit scharfen Worten vor einer Blockade der Straße von Hormus gewarnt, die unabdingbar für den Wohlstand der Welt sei.

Dubai. Die US-Marine hat den Iran vor einer Schließung der Straße von Hormus gewarnt. Die Meerenge sei eine der wichtigsten Ölhandelsrouten der Welt und somit lebensnotwendig für den Wohlstand der Welt. „Es wird keine Schließung geduldet“, erklärte die vor Ort stationierte Fünfte Flotte, die mit mehr als 20 Kriegsschiffen – darunter Flugzeugträger – und 16.000 Soldaten in der Region stationiert ist. Der Iran hingegen erneuerte seine Warnung, im Falle neuer Sanktionen den Schiffsverkehr gänzlich zu stoppen. Ungeachtet dessen will die Europäische Union nach Angaben der Bundesregierung neue Strafmaßnahmen im Streit um das iranische Atomprogramm beschließen.

„Der ungehinderte Fluss von Waren und Dienstleistungen durch die Straße von Hormus ist für den Wohlstand der Region und der Welt lebensnotwendig“, erklärte ein Sprecher der Flotte. Wer damit drohe, die freie Fahrt in der Wasserstraße einzuschränken, „hat offensichtlich die Staatengemeinschaft verlassen“, hieß es in der schriftlichen Antwort. Auf die Frage, ob die US-Marine spezifische Maßnahmen ergriffen habe, um der iranischen Blockade-Drohung zu begegnen, hieß es lediglich, die Flotte „unterhalte eine robuste Präsenz„ in der Region.

„Leichter, als ein Glas Wasser zu trinken“

Der Iran wiederholte seine Drohung vom Dienstag, die Route zu sperren. Die Schließung des Golfs für Öltransporte sei kein Problem, sagte der Chef der iranischen Marine, Habibollah Sajjari. Es sei „leichter, als ein Glas Wasser zu trinken“. Derzeit gebe es dafür jedoch keine Notwendigkeit, denn der Iran habe das Meeresgebiet unter Kontrolle. Die iranische Marine hält seit Samstag Manöver in dem Gebiet ab. Der Opec-Vertreter der Islamischen Republik, Mohammed Ali Chatibi, warne in einem Telefongespräch mit Reuters erneut vor Sanktionen. Diese würden zu einer „abnormalen Situation führen, und dann könnte alles passieren“, sagte er. „Sollte Hormus geschlossen und kein Öl aus dem Golf exportiert werden, wäre das für alle eine schlechte Situation.“

Die Bundesregierung zeigte sich unbeirrt. „Es bleibt dabei, dass geplant ist, dass auf dem nächsten (EU-)Außenministerrat, der am 30. Januar stattfinden wird, wir uns dann auf zusätzliche Sanktionen qualitativer Natur gegenüber dem Iran einigen werden“, sagte ein Sprecher des Auswärtigem Amtes. Die iranischen Äußerungen zeigten nur, dass der starke internationale Druck Wirkung zeige. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums sagte, der Iran greife gerne auf solche Drohungen zurück, um von der eigentlichen Frage seines Atomprogramms abzulenken.

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An den Märkten fiel der Ölpreis, nachdem er am Dienstag in Reaktion auf die iranischen Äußerungen angezogen hatte. Thorbjoern bak Jensen von Global Risk Management sagte, vermutlich handle es sich um leere Drohungen. Zudem werde die starke US-Präsenz vor Ort im Falle einer Blockade verhindern, dass der Öltransport lange versiegen würde.

Dem Iran wird vorgeworfen, nach Kernwaffen zu streben. Die Islamische Republik weist dies zurück. Durch die Straße von Hormus flossen 2009 etwa ein Drittel des weltweit über das Meer transportierten Erdöls. Japan erhält drei Viertel seines Öls über diesen Weg und China etwa die Hälfte.

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Mit Material von Reuters