Die Sicherheitslage in Zentralasien wird immer wackeliger. Söldner aus Afghanistan und Tschetschenien sollen in die Tat verwickelt sein.

Duschanbe. Islamische Extremisten haben bei einem Überfall auf eine tadschikischen Militärkolonne mindestens 23 Soldaten getötet. Die Truppen waren am Sonntag auf dem Weg in den östlichen Bezirk Rascht nahe der Grenze zu Afghanistan, als sie in einem Tal angegriffen wurden, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Duschanbe mit. Zahlreiche Soldaten seien schwer verletzt worden. Die Tat ist ein Beleg für die wachsende Instabilität in dem zentralasiatischen Land.

Präsident Emomali Rachmon, der wegen der Uno-Vollversammlung in New York weilt, verurteilte den Angriff und befahl, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Nach Angeben des Sprechers des Verteidigungsministeriums wurden die Extremisten von Mullo Abdullo angeführt, einem islamischen Extremisten, der bereits an dem verheerenden Bürgerkrieg in den neunziger Jahren teilnahm. Auch ein anderer Bandenchef, Alowuddin Dawlatow, wird hinter dem Angriff aus dem Hinterhalt vermutet. Außerdem sollen Kämpfer aus Afghanistan, Pakistan und Tschetschenien teilgenommen haben.

In der früheren Sowjetrepublik Tadschikistan ist die Lage nach mehreren Anschlägen und Gefängnisausbrüchen von Extremisten angespannt. Ein Selbstmordanschlag auf eine Polizeistation hatte diesen Monat zwei Menschen das Leben gekostet, 25 weitere wurden verletzt. Wenige Tage danach explodierte eine Bombe in einer Diskothek in Duschanbe und verletzte sieben Menschen. Bei einem spektakulären Gefängnisausbruch entkamen 25 Gefangene, darunter viele Extremisten. Der Polizei konnte bislang nur sieben von ihnen aufspüren und festnehmen.