Extremisten hatten gezielt Polizeistationen in der nordnigerianischen Stadt Kano im Visier. Schwere Schäden, zahlreiche Opfer befürchtet.

Kapstadt/Abuja. Bei mehreren Anschlägen in der nordnigerianischen Stadt Kano sind Zeugen zufolge mindestens sieben Menschen getötet worden. Zu den Taten bekannte sich die radikale islamistische Sekte Boko Haram . Ein Anschlag traf das regionale Polizeihauptquartier, auf dessen Gelände ein Selbstmordattentäter mit seinem Fahrzeug gelangte und anschließend seine Sprengsätze zündete. Ein Behördenvertreter berichtete, dass darüber hinaus drei weitere Polizeiwachen im Stadtgebiet das Ziel von Anschlägen wurden.

Auch das örtliche Hauptquartier der Geheimpolizei wurde dem staatlichen Fernsehen sowie Zeugen zufolge von einer Detonation erschüttert. Die Sprecherin der Geheimpolizei wollte sich zunächst nicht äußern. Noch in der Nacht waren Schüsse in der Stadt zu hören. Die Behörden verhängten ein 24-stündiges Ausgehverbot.

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Boko Haram bedeutet auf Hausa, der im muslimischen Norden Nigerias gesprochenen Sprache, so viel wie „Westliche Bildung ist Gotteslästerung“. Der Name der radikalen islamistischen Sekte ist Programm: Ihr Ziel ist es, den Vielvölkerstaat Nigeria mit über 160 Millionen Einwohnern islamischem Recht, der Scharia, zu unterwerfen. Der Gruppe werden allein seit Beginn dieses Jahres Anschläge mit mindestens 76 Toten zugeschrieben. (dapd/abendblatt.de)