Richter luden am Montag Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani zu einer Anhörung wegen Missachtung des Gerichtes noch in dieser Woche vor.

Islamabad. Der Streit zwischen dem obersten Gericht Pakistans und der Regierung über Korruptionsfälle spitzt sich zu. Die Richter luden am Montag Ministerpräsident Yusuf Raza Gilani zu einer Anhörung wegen Missachtung des Gerichtes noch in dieser Woche vor. Hintergrund ist die Weigerung der Regierung in Islamabad, gegen Präsident Asif Ali Zardari und weitere Politiker wegen Korruption zu ermitteln.

Dem heutigen Staatsoberhaupt wurden in den 90er Jahren Korruption und Mord vorgeworfen. Zardari weist die Anschuldigen von sich. Zunächst wurde der Präsident mit einer Amnestie vor der Strafverfolgung geschützt, die im Jahr 2009 für ungültig erklärt wurde. Nach Ansicht des Gerichtes müssen die Ermittlungen wieder aufgenommen werden. Die Regierung argumentiert, Zardari genieße als Staatsoberhaupt vor Strafverfolgung Immunität. Regierungschef Gilani soll am Donnerstag vor Gericht erscheinen.

Die Atommacht Pakistan befindet sich in einer politischen Krise. Die Regierung streitet sich auch mit der Armee und muss gegen Angriffe der radikalislamischen Taliban kämpfen.