Die Vorwürfe sind nicht neu, nur konkreter: Pakistanische Sicherheitskräfte und der Geheimdienst ISI sollen laut einem geheimen Nato-Bericht direkte Unterstützung für die Taliban in Afghanistan leisten. Das berichtet die “BBC“ , die Einsicht in das Papier genommen habe.

London. Die Vorwürfe sind nicht neu, nur konkreter: Pakistanische Sicherheitskräfte und der Geheimdienst ISI sollen laut einem geheimen Nato-Bericht direkte Unterstützung für die Taliban in Afghanistan leisten. Das berichtet die "BBC" , die Einsicht in das Papier genommen habe. Er liefere Beweise für die enge Verbindung des ISI mit den Taliban und dem Terrornetzwerk Al-Qaida. Der Geheimbericht basiere auf 27.000 Verhören mit den Fundamentalisten und Widerstandskämpfern. Die Taliban bleiben demnach weiter aggressiv. Sie könnten auf die Unterstützung weiter Teile der afghanischen Bevölkerung bauen. Zudem wisse Pakistan über den Aufenthaltsort führender Taliban Bescheid.

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Der Nato-Bericht zeige erstmals auf, wie eng die Bande zwischen dem pakistanischen Geheimdienst ISI und den Taliban wirklich seien. Zuvor waren bereits französische Geheimdienstberichte bekannt geworden, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen waren. Offiziell bestreitet die pakistanische Regierung jede Zusammenarbeit mit den Taliban. In dem Bericht, den ein Nato-Sprecher gegenüber der BBC als „nicht für die Öffentlichkeit bestimmt“ eingestuft hatte, wird auch dargelegt, wie stark afghanische Truppen und Polizeieinheiten mit den Aufständischen verflochten sind. Während der Einfluss des Terrornetzwerks Al-Qaida schwinde, steige der der Taliban immer weiter. Besonders dort, wo sich die Internationale Afghanistan Schutztruppe Isaf zurückziehe.

In einem geheimen US-Dokument, das im April 2011 über die Webseite "Wikileaks" veröffentlicht wurde, hatten die US-Behörden den pakistanischen Geheimdienst ISI als eine "terroristische Organisation" eingestuft. Die Behörde sei eine genauso große Bedrohung wie Al-Qaida oer die Taliban. Pakistan hat die Vorwürfe stets als falsch zurückgewiesen. Der ISI hatte schon im Jahr 1994 die Taliban im Kampf gegen Stammeskämpfer unterstützt, um nach ihren Ansichten die Region zu stabilisieren.

Mit Material von dpa