Seit Wochen gibt es schwere Unruhen in Thailand. Das Auswärtige Amt rät darum von Reisen in die Hauptstadt Bangkok dringend ab.

Angesichts der Unruhen in Thailand hat das Auswärtige Amt die Reisewarnung für das südostasiatische Land verschärft. „Vor dem Hintergrund andauernder politischer Proteste und der daraus resultierenden unübersichtlichen Sicherheitslage wird von Reisen nach Bangkok dringend abgeraten“, erklärte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin. Die Nutzung des Bangkoker Flughafens sei derzeit allerdings nicht beeinträchtigt. Bei einem Aufenthalt in Nordthailand werde dringend zu „besonderer Vorsicht“ geraten. Die Tourismusregionen im Süden des Landes – wie Phuket, Khao Lak und Koh Samui – seien laut Auswärtigem Amt nicht betroffen.

Die großen deutschen Reiseveranstalter haben Reisen nach Bangkok wegen der anhaltenden Konflikte in Thailand für die nächsten Tage abgesagt.

Der größte deutsche Reiseveranstalter TUI sagte seine Reisen nach Bangkok und Nordthailand bis einschließlich 3. Mai ab. Alle anderen Thailandreisen fänden uneingeschränkt statt, teilte das Unternehmen mit. Der Flughafen Bangkok sei nicht beeinträchtigt. Auch die Tourismusregionen im Süden des Landes – wie Phuket, Khao Lak und Koh Samui – seien laut Auswärtigem Amt nicht betroffen. Die rund 140 Gäste, die sich derzeit in der Stadt Bangkok und im Norden Thailands aufhielten, würden aus Sicherheitsgründen nach Phuket gebracht.

Thomas Cook in Oberursel bei Frankfurt erklärte, alle Reisen nach Bangkok bis einschließlich 2. Mai seien abgesagt. Kunden könnten den Urlaub umbuchen oder erhielten die Bezahlung zurück.

Auch die beiden Veranstalter Meier's Weltreisen und Dertour sagten alle Reisen nach Bangkok bis einschließlich 3. Mai ab. Für Thailand insgesamt gewährten die Veranstalter ihren Gästen für Reisen mit Abreisedatum bis zum 3. Mai kostenlose Umbuchungen. Derzeit befinden sich rund 308 Gäste der beiden Veranstalter in Bangkok-Stadt. In Thailand insgesamt hielten sich derzeit rund 6600 Veranstalter-Gäste auf, hieß es in Frankfurt.

Seit Mitte März demonstrieren in Bangkok die sogenannten Rothemden mit Massenkundgebungen gegen die Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva und liefern sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Dabei kamen bislang mindestens 26 Menschen ums Leben, rund eintausend Menschen wurden verletzt.

Die von der thailändischen Elite unterstützte Volksallianz für Demokratie (PAD) verlangte wegen der Oppositionsproteste die Ausrufung des Kriegsrechts. „Der Ministerpräsident weiß sehr genau, dass militärische Maßnahmen in dieser Situation nötig sind“, erklärte der Sprecher der zur PAD gehörenden Neue Politik Partei, Suriyasai Katasila. Da ein politisches Vorgehen schwierig geworden sei, müsse das Kriegsrecht ausgerufen werden, um die oppositionellen Rothemden aus Bangkok zu vertreiben. Die Gelbhemden kündigten zudem „verschärfte Maßnahmen“ gegen die Opposition an, weshalb Zusammenstöße zwischen den beiden Gruppen befürchtet wurden.

Über die Hauptstadt und fünf umliegende Provinzen war bereits Anfang April der Ausnahmezustand verhängt worden. Seit mehreren Wochen halten Regierungsgegner ein Geschäftsviertel im Zentrum Bangkoks besetzt. Die Rothemden sind Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra. Die Gelbhemden, die die Farbe des Königshauses tragen, wollen an der derzeitigen Regierung festhalten. Thailands erkrankter Monarch Bhumibol Adulyadej zeigte sich am Montag erstmals seit Beginn der Proteste bei einer Fernsehansprache der Öffentlichkeit. Die Unruhen erwähnte er dabei allerdings mit keinem Wort.