Es gebe Hinweise darauf, dass Terroristen die Entführung israelischer Bürger planten. Etwa 35.000 Israelis halten sich in dem Gebiet auf.

Jerusalem. Die Regierung in Jerusalem hat alle Israelis in einer „dringenden“ Warnung zum sofortigen Verlassen der Sinai-Halbinsel aufgefordert. Der am Dienstag veröffentlichte Aufruf spricht von „konkreten Hinweisen“ dafür, dass Terroristen die Entführung israelischer Bürger planten. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, und die Warnung ist außergewöhnlich scharf formuliert.

Nach ägyptischen Angaben halten sich derzeit etwa 35.000 Israelis in dem Gebiet auf. Israel hat zwar eine ständige Reisewarnung, die von Abstechern in die Sinai-Wüste abrät, doch wird dies von tausenden Israelis stets geflissentlich ignoriert. Mit dem Aufruf, „sofort abzureisen und heimzukehren“ versuchte die israelische Regierung am Dienstag, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu wecken, damit Israelis ihre Verwandten und Bekannten, die in der Gebiet unterwegs sind, möglichst rasch von der drohenden Gefahr unterrichten.

2004 hatten Selbstmordattentäter Anschläge auf ein Hotel und mehrere Campingplätze auf der Halbinsel verübt, von denen man wusste, dass sich dort viele Israelis aufhielten. Dutzende Menschen wurden damals getötet und Hunderte verletzt. Die israelischen Streitkräfte hatten die Halbinsel im Sechs-Tage-Krieg von 1967 erobert. Im Friedensvertrag von 1982 gab Israel das Gebiet an Ägypten zurück.