Die Umweltminister bereiten alles für die 130 Regierungschefs vor, die am Freitag die Schlussverhandlungen führen werden.

Kopenhagen. Mit vorentscheidenden Verhandlungen der Umweltminister geht der Klimagipfel in Kopenhagen weiter. Die Minister bereiten alles für die 130 Staats- und Regierungschefs vor, die am Freitag die Schlussverhandlungen führen. Die dänische Konferenzpräsidentin Connie Hedegaard hat dafür neue Entwürfe für das angestrebte Klimaschutzabkommen angekündigt.

Der Chef einer Hauptarbeitsgruppe auf dem Klimagipfel, Michael Zammit Cutajar, legte eine neue Fassung seines Vertragsentwurfs vor. Darin wird eine Reduzierung der Treibhausgase empfohlen, doch enthält sie im eigentlichen Text keine Reduktionszahlen für Industrie- oder Entwicklungsländer mehr – nicht einmal eine Spannweite. Es wird lediglich auf einen früheren Entwurf verwiesen. Auch bei den geplanten Finanzhilfen für Entwicklungsländer wurden sämtliche Zahlen gestrichen.

Über Videokonferenzen und in Telefongespräche begannen sich die Staats- und Regierungschefs am Dienstag bereits abzustimmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel konferierte mit US-Präsident Barack Obama, dem französischen Staatschef Nicolas Sarkozy und dem britischen Premierminister Gordon Brown per Videoschaltung.

Bei der feierlichen Eröffnung der offiziellen Ministerrunde am Dienstag in Anwesenheit des britischen Thronfolgers Prinz Charles hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärt: „Unsere Zukunft beginnt hier in Kopenhagen. Wir können nicht ein weiteres Jahr überlegen. Natur verhandelt nicht“.

Die dänische Polizei bereitet sich unterdessen auf eine neue Machtprobe mit den Demonstranten vor. Tausende Demonstranten wollen an diesem Mittwoch die Barrikaden vor dem Kongresszentrum stürmen. In den vergangenen Tagen war die Polizei mit äußerster Härte gegen die Demonstranten vorgegangen und hatte über 1500 von ihnen festgenommen, darunter auch mehr als 300 Deutsche. Am Dienstag nahm die Polizei „vorbeugend“ einen deutschen Sprecher der Organisatoren fest.