Die Lage in einigen Provinzen ist außer Kontrolle geraten. Ein weiteres Massengrab wurde gefunden.

Manila. Nach einem Massaker im Zusammenhang mit einer Wahl im Süden der Philippinen hat die Regierung in zwei Provinzen und einer Stadt den Notstand ausgerufen. Auf diese Weise sollten weitere Fälle von gesetzloser Gewalt verhindert werden, sagte ein Sprecher von Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo.

Der Notstand, der dem Militär und der Polizei weitreichende Befugnisse einräumt, gilt für unbestimmte Zeit in den Provinzen Maguindanao und Sultan Kudarat sowie in der Stadt Cotabato City. In Maguindanao hatten Unbekannte am Montag 40 Menschen entführt, die einen Kandidaten für die Gouverneurswahl im kommenden Mai anmelden wollten. 24 von ihnen wurden wenig später ermordet aufgefunden. Die Armee sucht nach den übrigen 16 Menschen.

Die Zahl der Toten ist auf mindestens 35 gestiegen. Die Polizei fand in einem Massengrab weitere elf verscharrte Leichen. Es sei zu vermuten, dass noch weitere Tote gefunden würden, sagte Polizeichef Josefino Cataluna. Unter den Opfern sollen auch mindestens zehn Journalisten sein. Ihre Redaktionen konnten sie bislang nicht erreichen. Falls sich die Zahl bestätigen sollte, wäre es das „größte einzelne Massaker an Journalisten in der Geschichte“, erklärte die in Paris ansässige Organisation Reporter ohne Grenzen. (rtr/AP)