Das Datum für das zweite Referendum in Irland zum EU-Vertrag von Lissabon steht: Die Volksabstimmung werde am 2. Oktober gehalten, teilte der irische Ministerpräsident Brian Cowen mit.

Dublin. In einem ersten Referendum hatten die Iren das Vertragswerk 2008 mit 53 Prozent der Stimmen abgelehnt und die EU damit in eine schwere Krise gestürzt.

Cowen hatte der EU zuvor Garantien abgerungen, mit denen er glaubt, seinem Volk den Vertrag besser verkaufen zu können. Viele Iren hatten befürchtet, Irland müsse seine eigene Steuerpolitik aufgeben oder gar Schwangerschaftsabbrüche zulassen. Künftig bleibt Irland in diesen Fragen unabhängig.

Der Lissabon-Vertrag soll die EU reformieren und effektiver machen. Irland ist das einzige der 27 EU-Länder, in dem das Volk über das Werk abstimmen muss. Laut Umfragen stehen die Chancen, dass die Iren den Vertrag nun doch akzeptieren, derzeit gut. Nach der Europawahl am 5. Juni gaben mehr als die Hälfte der Befragten Zustimmung zu dem Vertrag. Grund dafür ist auch die Wirtschaftskrise, die Irland so schwer wie kaum ein Land in der EU ergriffen hat. Viele hoffen auf die schützende Hand Europas.