Nach den schweren Krawallen in Griechenland sind zahlreiche Schüler und Studenten auf die Straßen gegangen, um sich von den Randalierern zu... Bilder der Krawalle

Athen. Nach den schweren Krawallen in Griechenland sind zahlreiche Schüler und Studenten auf die Straßen gegangen, um sich von den Randalierern zu distanzieren. "Wir sind eure Kinder, keine Randalierer", skandierten sie. Auch am fünften Tag in Folge kam es zu Ausschreitungen rund um die Technische Universität der griechischen Hauptstadt. Rund 200 Autonome, die sich dort verbarrikadiert haben, lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Ein Mensch wurde verletzt, 28 wurden in Polizeigewahrsam genommen. In mehreren europäischen Metropolen wie Madrid, Rom und Kopenhagen beteiligten sich junge Menschen an Solidaritätskundgebungen, es gab Verletzte und Festnahmen.

Zahlreiche Studenten und Schüler gingen auf die Straßen, um friedlich auf ihre Probleme aufmerksam zu machen . Sie blockierten zentrale Kreuzungen und zogen zu Polizeistationen. Dabei distanzierten sie sich ausdrücklich von den rund 4000 Randalierern, die seit Sonnabend Hunderte Geschäfte, Banken und andere Gebäude in Athen und weiteren Städten des Landes verwüstet hatten. Vor mindestens 15 Polizeistationen kam es zu kleineren Ausschreitungen. Die Polizei hielt sich zurück, hieß es. Vielerorts entstand ein Verkehrschaos.

Mit Spannung wurde das Ergebnis der ballistischen Untersuchung der Kugel erwartet, die den 15-Jährigen getötet hatte. In Athen verlautete, es solle heute bekannt gegeben werden. Die Kugel soll eine leichte Schramme aufweisen, was auf einen Querschläger und nicht auf einen direkten Schuss hinweisen könnte, hieß es in Medienberichten. Am Vortag hatte der Rechtsanwalt des Polizisten, aus dessen Waffe der tödliche Schuss abgegeben worden war, erklärt, die Untersuchung der Kugel entlaste seinen Mandanten. Die Kugel sei ein Querschläger gewesen, sagte der Anwalt.

Bei Solidaritätskundgebungen in mehreren europäischen Städten kam es zu Ausschreitungen. In Madrid wurden in der Nacht neun Randalierer festgenommen, mehrere Beamte wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Auch in Barcelona demonstrierten etwa 300 junge Leute.

Zu Ausschreitungen kam es nach Berichten der italienischen Nachrichtenagentur Ansa auch in Rom und Bologna. In der italienischen Hauptstadt seien Soldaten nach einer Kundgebung vor der griechischen Botschaft von Demonstranten mit Steinen attackiert worden. Dabei wurde ein Soldat verletzt. In Kopenhagen löste die Polizei eine nicht genehmigte Kundgebung auf.


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