Kommentar: Bundesnachrichtendienst im Irak

Die Meinung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder und seiner Regierung zum Irak-Krieg war immer glasklar: keine Unterstützung der Kampfhandlungen. Dafür hat er in Deutschland eine Wahl gewonnen. Doch nun schaukelt sich mit den Berichten über eine Zusammenarbeit der Geheimdienste während des Irak-Krieges die Frage hoch: War das alles nur nach außen gespielt?

Die Agenten abzuziehen und damit von Berichten zur Kriegslage abgeschnitten zu sein wäre unverantwortlich gewesen. Hintergangen fühlen müssen sich die Deutschen allerdings, wenn der BND den USA tatsächlich Angriffskoordinaten geliefert hat. Verantwortlichen streiten das ab, werden sich aber zu Recht der parlamentarischen Kontrolle stellen müssen. Wer sich schon jetzt ein Urteil bilden will, sollte den Zeitpunkt beachten, zu dem ein früherer Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums diese Behauptungen aufstellt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist in Washington und will auch über die unhaltbaren Zustände im Gefangenenlager Guantanamo reden. Ihre Position ist jetzt geschwächt.