Schimon Stein , Israels Botschafter in Deutschland: "Israel konzentriert sich derzeit auf seinen geplanten Rückzug aus dem Gazastreifen. Gleichzeitig werden aus Europa jetzt schon Stimmen laut, die die Aufnahme von Verhandlungen über das Endstadium des Roadmap genannten Nahost- Friedensplans verlangen. Dazu ist es zu früh. Israels Appell an Europa lautet, die innenpolitische Lage Israels zu berücksichtigen und keine Forderungen zu erheben, durch die sich einige Länder der EU selbst innenpolitisch profilieren wollen."

Hans-Ulrich Klose , der SPD-Außenexperte: "Die generelle Unterstellung, daß Europa mehr den arabischen Ländern zugeneigt ist, ist nicht richtig. Es hat immer Unterschiede gegeben. So unterstützen etwa Briten, Holländer und Deutsche traditionell eher die Forderungen Israels, Franzosen wiederum die der Palästinenser. Zur Eindämmung des wachsenden Antisemitismus in der EU, der aus islamischen Ländern importiert worden ist, wäre Europa gut beraten, die Zuwanderung aus den islamischen Ländern abzubremsen."

Schlomo Ben- Ami , Israels Ex-Außenminister: "Der Tod Arafats eröffnet ein Fenster der Gelegenheit. Aber diese Chancen gab es auch in der Vergangenheit. Sogar Nobelpreise wurden verliehen. Deshalb ist Skepsis angebracht. Arafat hat seine Legitimation aus der Revolution bezogen. Darum hätte er im Friedensprozeß Zugeständnisse machen und diese im eigenen Volk durchsetzen können. Seinen Nachfolgern wie Abu Masen fehlt diese Legitimierung. Masen gibt sich zwar moderat, vertritt aber die gleichen Positionen wie Arafat."

Haim Saban , Chef der Saban Capital Group: "Der Europäisch-Israelische Dialog ist ein Forum, bei dem Zukunftspläne entworfen werden. Dabei kommen große Ideen auf. Mein Kompliment geht an Friede Springer und Mathias Döpfner. Meine Bewunderung gebührt Axel Springer. Ohne seinen Weitblick und seine Visionen gäbe es diesen Dialog nicht. In einem Dialog kommen Menschen mit unterschiedlichen Standpunkten zu Wort. Sie hören einander zu, nähern sich an, und am Ende steht Frieden."