Nach zähem Ringen haben sich die Nato-Staaten in Straßburg auf den bisherigen dänischen Regierungschef Anders Fogh Rasmussen als Nachfolger des...

Kopenhagen/Straßburg. Nach zähem Ringen haben sich die Nato-Staaten in Straßburg auf den bisherigen dänischen Regierungschef Anders Fogh Rasmussen als Nachfolger des Niederländers Jaap de Hoop Scheffer an der Spitze des Bündnisses geeinigt. Wegen seiner Haltung zu den in Dänemark veröffentlichten Mohammed-Karikaturen war der 56-Jährige auf den Widerstand der Türkei gestoßen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die sich offensiv für Rasmussen eingesetzt hatte, zeigte sich erleichtert. "Zum Schluss hat doch die Kraft gesiegt, Einigkeit zu zeigen, weil die Welt vor so vielen Problemen steht, dass kein Mensch Verständnis hätte, wenn wir es nicht geschafft hätten, uns auf eine Personalie zu einigen", sagte sie. Anders Fogh Rasmussen dankte den Partnern: "Ich fühle mich geehrt und werde alles tun, um die in mich gesetzten Erwartungen zu erfüllen."

Neuer dänischer Ministerpräsident wird nach dem Wechsel Rasmussens zur Nato der bisherige Finanzminister Lars Lökke Rasmussen. Der 44-jährige Namensvetter war der Wunschkandidat des designierten Nato-Generalsekretärs und wurde auch von den Koalitionspartnern, den dänischen Liberalen, unterstützt. Anders Fogh Rasmussen reichte gestern seinen Rücktritt bei Königin Margrethe II. ein. Der neue Regierungschef ist der dritte aufeinanderfolgende mit dem Nachnamen Rasmussen. Alle drei sind nicht miteinander verwandt.