Bomben fallen auch auf Basra und Mossul. Unterdessen lobt Hussein den Selbstmordanschlag, bei dem vier US-Soldaten ums Leben kamen

Bagdad/Basra/Mossul. Erneut haben Serien von schweren Explosionen in der Nacht zum Sonntag Bagdad erschüttert. Die alliierten Luftangriffe erfolgten überwiegend auf die südlichen Außenbezirke, wo sich die irakische Elitetruppe Republikanische Garde verschanzt haben soll. Eine Explosionsserie erleuchtete den Horizont und ließ Gebäude in der Innenstadt wanken. Unter anderem war ein orangefarbener Feuerball zu sehen, danach stiegen weiße Rauchsäulen auf. Ein Brigadegeneral der amerikanischen Luftwaffe, Daniel Darnell, zurzeit würden drei Viertel aller alliierten Luftangriffe gegen die Republikanische Garde in Bagdad geflogen. Luftangriffe auf Basra Die alliierten Streitkräfte in Irak haben am Sonntagmorgen ihre Luftangriffe auf die umkämpfte Großstadt Basra intensiviert. Gegen 05.00 Uhr Ortszeit (04.00 Uhr MESZ) setzte ein halbstündiges Bombardement ein, das stärker als in den drei vorangegangenen Tagen gewesen sei, wie ein Korrespondent des arabischen Fernsehsenders El Dschasira telefonisch aus der südirakischen Stadt berichtete. Basra wird seit Tagen von brischen und US-Truppen belagert. El Dschasira ist der einzige ausländische Sender, der ein Team in der umkämpften Stadt hat. Bomben auf Mossul In mindestens fünf Angriffswellen haben Luftstreitkräfte der Alliierten in der Nacht zu Sonntag irakische Militärstellungen in der Umgebung der nordirakischen Ölstadt Mossul bombardiert. Die Gegend um Kalak, das etwa 40 Kilometer östlich von Mossul liegt, war bereits in der Nacht zu Samstag bombardiert worden. Normalerweise leben 4000 Menschen in dem Ort. Die meisten sind inzwischen geflohen. Auch aus dem Nordirak meldeten CNN-Reporter schwere Detonationen. Es seien die bislang heftigsten Angriffe in der Region seit Beginn des Krieges vor zehn Tagen. Hussein lobt Selbstmordanschlag Der irakische Staatschef Saddam Hussein hat nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens den Selbstmordanschlag gelobt, bei dem am Samstag vier US-Soldaten ums Leben kamen. Dem Bericht zufolge beförderte er den Attentäter, einen Unteroffizier, posthum zum Oberst und verlieh ihm zwei Orden. "Es ist ein gesegneter Anfang", hieß es in einem Kommentar. "Er wollte dem Feind eine Lektion erteilen in der Art unserer palästinensischen Brüder." In der Sendung des staatlichen Fernsehens war zu sehen, wie Saddam Hussein mit seinen Beratern zusammentraf. Der Feind sei an all den Orten geschlagen, die er schon unter seiner Kontrolle geglaubt habe, sagte der Sprecher. Der irakische Vizepräsident Taha Jassin Ramadan kündigte nach dem Selbstmordanschlag nahe der irakischen Stadt Nadschaf weitere Attentate an. Es sind die ersten Bilder von dem irakischen Machthaber seit einigen Tagen. Es ist aber unklar, wann und wo die Bilder von Hussein aufgenommen worden sind.