Wenige Stunden nach der scharfen Kriegsdrohung von US-Präsident Bush gegen Irak hat Russland seinen Standpunkt bekräftigt, dass der Konflikt mit politischen Mitteln gelöst werden könne

Moskau. Russland lehnt trotz des Drucks aus den USA eine UN-Resolution für einen Angriff auf den Irak ab. Außenminister Igor Iwanow sagte als Reaktion auf die Rede von US-Präsident George W. Bush, sein Land sehe "heute keinerlei Grundlage für eine Resolution, die den Weg zum Einsatz von Gewalt gegen den Irak öffnen würde". Bush hatte den Weltsicherheitsrat nachdrücklich aufgefordert, den Irak unverzüglich zur Abrüstung zu zwingen. Bush sagte im Weißen Haus, er würde eine zweite Irak-Resolution begrüßen und unterstützen. Russland trete für eine Fortsetzung der Waffeninspektionen ein, sagte Iwanow. Eine Entscheidung über Krieg sollte nur in extremen Situationen getroffen werden. "Das Problem mit den Massenvernichtungswaffen in Irak kann mit politischen Mitteln gelöst werden", erklärte er. Wenn die Inspekteure noch irgendeine Unterstützung ihrer Arbeit durch den Sicherheitsrat bräuchten, sei sein Land bereit, dies zu erörtern. Auch Präsident Wladimir Putin hatte Anfang der Woche erklärt, eine weitere Resolution solle vor allem den Inspekteuren von UNMOVIC und Internationaler Atomenergiebehörde (IAEO) den Rücken stärken. Der russische Vizeaußenminister Juri Fedotow sagte, Russland werde den Bericht der Chefkontrolleure Hans Blix und Mohammed el Baradei nach ihrem Besuch in Bagdad am kommenden Wochenende abwarten.