Vier Mitglieder der Terrororganisation hatten sich in Kabul vor einem auch von Deutschen genutzten Gästehaus in die Luft gesprengt.

Kabul. Bei einem Terroranschlag der radikal-islamischen Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Mittwoch nach neuen Angaben des Innenministeriums mindestens elf Menschen ums Leben gekommen, darunter vier Angreifer. Die Polizei hatte zunächst von fünf Todesopfern und drei getötete Aufständischen gesprochen.

Ein Attentäter sprengte sich vor einem von westlichen Ausländern genutzten Gebäudekomplex in einem Auto in die Luft, wie das Innenministerium mitteilte. Drei weitere seien auf das Gelände vorgedrungen. Einer davon habe dort seine Sprengstoffweste gezündet. Die beiden anderen seien nach einem fast fünfstündigen Feuergefecht mit Wachleuten und Sicherheitskräften erschossen worden.

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Nach diesen Angaben wurden bei dem Anschlag fünf afghanische Zivilisten getötet, darunter ein Schulkind. Auch zwei Wachmänner seien ums Leben gekommen, einer davon stammte aus Nepal. Zudem habe es insgesamt 17 Verletzte gegeben, unter ihnen viele Kinder.

Bei dem betroffenen Gebäudekomplex handelt es sich um das sogenannte Green Village, in dem unter anderem Polizisten auch aus Deutschland untergebracht sind. Die radikalislamischen Taliban erklärten, sie hätten ein "westliches Ziel“ in Kabul angegriffen.

Der Anschlag erfolgte wenige Stunden nach einem Kurzbesuch von US-Präsident Barack Obama in Kabul und auf dem US-Stützpunkt Bagram. Die Taliban bekannten sich dazu und erklärten, die Tat solle zeigen, dass der US-Präsident in Afghanistan "nicht willkommen“ sei. Obama hatte gemeinsam mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai ein strategisches Abkommen der beiden Länder unterzeichnet.

Mit Material von dpa