Auslöser der Revolte war eine Kundgebung von Demonstranten gegen Polizeigewalt vor einer Polizeikaserne in der Hauptstadt Antananarivo.

Antananarivo. Bei Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Sicherheitskräften in dem ostafrikanischen Inselstaat Madagaskar sind mindestens zwei Menschen getötet und fünf andere verletzt worden. Nach Angaben westlicher Diplomaten war unter den Toten auch ein Pfarrer der evangelischen Kirche, der sich in der Nähe der Schießereien aufgehalten habe.

Soldaten hätten am Donnerstag in der Hauptstadt Antananarivo das Feuer auf rebellierende Militärpolizisten eröffnet, berichtete das Fernsehen in Madagaskar. Der Schusswechsel habe begonnen, nachdem Armeeeinheiten die Baracken umringt hätten, in denen sich die Militärpolizisten verbarrikadiert hatten. Die Polizisten hatten sich den Angaben zufolge der Regierung von Ministerpräsident Andry Rajoelina widersetzt.

Der 35 Jahre alte Rajoelina hatte im März 2009 nach blutigen Unruhen im Land einen Militärputsch gegen den damaligen Präsidenten Marc Ravalomanana angeführt. Der getötete Geistliche gehöre zu den Unterstützern Ravalomananas, die in der Nähe der Baracken gegen die Regierung demonstriert hatten.

Zahlreiche westliche Staaten hatten nach dem Putsch ihre Hilfen für Madagaskar gestoppt. Rajoelina erklärte vor kurzem, dass er bei der nun Ende November angesetzten Präsidentenwahl nicht kandidieren werde.