Berlin. Noch bis zum 23. Juni läuft das Luftwaffen-Großmanöver “Air Defender“. Dabei wird reichlich CO2 emittiert. So hoch ist die Belastung.

Am heutigen Montag hat das Luftwaffen-Großmanöver "Air Defender" begonnen. An der Übung unter deutscher Führung nehmen bis zum 23. Juni 25 Nationen sowie die Nato teil. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250 Flugzeuge beteiligt. Darunter sind 70 Maschinen aus Deutschland. Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den Nato-Verbündeten zurückgeschlagen wird.

Schaulustige beobachten den Start eines Tornado-Kampfjets zu Beginn des internationalen Luftwaffen-Manövers
Schaulustige beobachten den Start eines Tornado-Kampfjets zu Beginn des internationalen Luftwaffen-Manövers "Air Defender 2023" am Zaun des Fliegerhorst Schleswig/Jagel. © Gregor Fischer/dpa

Von dem Manöver ist auch der zivile Luftverkehr über Deutschland betroffen. Nach Angaben der Flugsicherung kann es zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Auswirkungen hat das Manöver aber auch auf die Umwelt, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion deutlich wird. Das könnte Sie auch interessieren: Militär-Übung im Juni: Keine Entschädigung bei Flugausfällen

Gesamtausstoß bei über 35.000 Tonnen CO2-Äquivalenten

Demnach liegt der Gesamtausstoß durch Luftfahrzeuge bei der Übung voraussichtlich bei rund 35.235 Tonnen CO2-Äquivalenten. Unter CO2-Äquivalenten versteht man eine Messeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase. Neben Kohlendioxid (CO2) ist das zum Beispiel auch Methan, das aber weniger lang in der Atmosphäre bleibt als Kohlendioxid.

Wie das Umweltbundesamt mitteilte, könnten bei "Air Defender" pro Übungstag etwa vier Prozent der Emissionen anfallen, die täglich bei allen zivilen Inlandsflügen sowie den von Deutschland aus ins Ausland startenden Maschinen ausgestoßen werden, also etwa 3000 Tonnen CO2-Äquivalente.

US-Kampfjets emittieren am meisten CO2

Die Bundesregierung hat den Ausstoß in der Antwort auf die Anfrage der Linken für jedes Land einzeln ausgewiesen. Größter Emittent ist demnach die Luftwaffe der Vereinigten Staaten mit 15.163 Tonnen CO2-Äquivalenten. Die USA stellen bei der Übung aber auch die größte Anzahl an Kampfjets (etwa 100). Auf Platz zwei folgt Deutschland mit 12.484 Tonnen. Deutlich dahinter folgen die Niederlande (1.814), Großbritannien (1.228) und Polen (1.138).

Die tatsächliche Menge an Treibhausgasemissionen dürfte aber deutlich höher liegen, denn die Angaben der Bundesregierung beziehen sich nur auf Luftfahrzeuge. Nicht eingerechnet sind Militärfahrzeuge am Boden, die ebenfalls in großer Anzahl bei "Air Defender" eingesetzt werden. (tok)