Washington. Illegale Zahlungen an Daniels und McDougal sind im Fall Trump bekannt. Geheime Zahlungen wegen eines unehelichen Kindes bisher nicht.

130.000 Dollar für Stormy Daniels. 150.000 Dollar für das frühere Playboy-Model Karen McDougal – diese beiden Donald Trump zugeschriebenen, illegalen Zahlungsvorgänge, die in der Anlage zur Anklageschrift aufgeführt werden, waren hinlänglich bekannt. Die Geschichte mit Dino Sajudin nicht.

Trump: Verschwiegenheitsvertrag wegen unehelichem Kind?

Der ehemalige Türsteher im Trump Tower in New York gehörte nach Angaben von Staatsanwalt Alvin Bragg auch zu den Empfängern von Schweigegeld, damit sein angebliches Wissen nicht an die Öffentlichkeit kommen kann. Sajudin bekam demnach über Umwege 30.000 Dollar. Nicht direkt von Trump. Sondern von „American Media Inc.”, dem Verlagshaus, in dem dereinst das Revolver-Blatt „National Enquirer” erschien.

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Dessen früherer Boss David Pecker war Trump früher engstens verbunden, sagte aber zuletzt für sich strafverschonend vor der Geschworenen-Jury aus, die die Anklage gegen Trump befürwortet hatte.

Als ungefähr 2015 das Gerücht die Runde machte, Sajudin wisse etwas über ein von Trump mit einer Mitarbeiterin im Trump-Konzern unehelich gezeugtes Kind, griff Pecker zur Methode „Catch and Kill” – etwa: Einfangen und Unschädlichmachen.

Heißt: Pecker ließ Sajudin 30.000 Dollar zukommen, damit der die Story von Trumps angeblichem Seitensprung mit Folgen für sich behielt. Pecker druckte sie nie in seiner Postille. Ein entsprechender Verschwiegenheitsvertrag habe eine Konventional-Strafe von einer Million Dollar vorgesehen. Für den Fall, dass Sajudin doch plappert.

Trump: Gerüchte um Seitensprung nie bestätigt

Was wirklich dran ist an der Geschichte, die in den 80er Jahren stattgefunden haben soll, weiß man bis heute nicht wirklich. Als der Fall 2018 in einigen wenigen US-Medien hochkam, bestritt die Frau in einem Interview mit der Nachrichten-Agentur „ap” jemals eine sexuelle Begegnung mit Trump gehabt zu haben. Auch Star-Autor Ronan Farrow vom Magazin „New Yorker” konnte die Story nicht erhärten. Sajudin blieb in einer Stellungnahme für den Sender CNN aber bei seiner Darstellung. Heute will er zu der ganzen Sache nichts mehr sagen.