Berlin. Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin laufen die Dinge schlecht – sehr schlecht. Die Ukrainer heizen mit ihren Gegenoffensiven den Angreifern mächtig ein. Und nun sorgt eine riesige Explosion auf der Krim-Brücke für Bilder, die Putins Propaganda-Maschinerie ins Stottern bringen. Botschaft: Russland kann seine strategischen Trumpf-Objekte nicht mehr schützen.
Für Putin bedeutet dies eine schwere Niederlage in praktischer und psychologischer Hinsicht. Zum einen ist dies ein Schlag gegen die Nachschublieferungen für die russischen Truppen. Zum anderen hatte der Kremlchef sein ganzes persönliches Gewicht für die Krim-Brücke in die Waagschale geworfen.
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Krim: Russische Hardliner schrecken auch vor taktischen Atomwaffen nicht zurück
Eine Attacke auf die Verbindung zwischen Russland und der 2014 annektierten Halbinsel sei eine rote Linie, warnte er. Die Drohung verhallte. Die Ukrainer sind nicht vor Panik erstarrt, sondern zelebrieren den Feuerball in den sozialen Netzwerken mit unverhohlener Schadenfreude.
Das Triumphgeheul der Ukrainer ist für Putin gefährlich. Die Hardliner im eigenen Land fühlen sich provoziert. Sie fordern einen verheerenden Gegenschlag – im Zweifelsfall auch mit taktischen Atomwaffen. Die Vorstöße des brutalen Tschetschenenführers Ramsan Kadyrow und des Chefs der berüchtigten Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, setzen Putin unter Druck. Dessen Autorität schwindet.
Ukraine-Krieg: Überspannt Putin den Bogen, riskiert er einen dritten Weltkrieg
Klar ist: Er muss eine harte Gegenreaktion starten, um den eigenen Imageverlust zu stoppen. Überspannt er jedoch den Bogen in Richtung einer nuklearen Antwort, riskiert er einen dritten Weltkrieg und die eigene Vernichtung. Putin setzt zwar gern Angst als Mittel der politischen Kriegsführung ein – aber irrational ist er nicht.
Dieser Text erschien zuerst auf morgenpost.de
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