Berlin. . Seit Jahren soll der russische Präsident eine Beziehung zu der ehemaligen Sportlerin haben. Wer ist die “gelenkigste Frau Russlands“?

  • Um das Privatleben von Wladimir Putin gibt es viele Gerüchte
  • Das liegt vor allem daran, dass der Kreml-Chef so wenig wie möglich Privates über sich an die Öffentlichkeit gibt
  • Auch über seine mutmaßliche Freundin gibt es nur wenig Informationen

Lange war die russische Sportgymnastin und Politikerin Alina Kabajewa von der Bildfläche verschwunden, nun tauchte die mutmaßliche Geliebte des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau wieder auf. Am 23. April sah man Kabajewa in Moskau bei den Proben für eine Sportveranstaltung. Doch wer ist die Frau, die während ihrer Karriere als "gelenkigste Frau Russlands" galt?

Seit 2008 gilt die 39-jährige Kabajewa in westlichen Medien als Geliebte von Putin, sogar mehrere Kinder sollen die beiden Gerüchten zufolge miteinander haben. Überprüfen lässt sich das nicht: Die russische Zeitung, die zuerst davon berichtet hatte, wurde eingestellt. Sowohl Putin als auch Kabajewa selbst lassen die Beziehung seit Jahren durch ihre Sprecher und Sprecherinnen dementieren.

Doch selbst offizielle Stellen scheinen diesem Dementi nicht zu glauben. Besonders nach Putins Kriegsoffensive in der Ukraine richtet sich der Blick des Auslands wieder in Richtung der Ex-Sportgymnastin. Dort hat man ernstzunehmende Pläne für sie.

Putins mutmaßliche Geliebte: Alina Kabajewa bei einer Veranstaltung im Jahr 2017
Putins mutmaßliche Geliebte: Alina Kabajewa bei einer Veranstaltung im Jahr 2017 © IMAGO / ITAR-TASS

Putins mutmaßliche Geliebte: Keine Sanktionen für Kabajewa

Obwohl die Beziehung zwischen Präsident Putin und Kabajewa nie bestätigt und von Kreml-Seite sogar mehrfach dementiert wurde, diskutieren mittlerweile sogar ausländische Behörden über den Liebesstatus der Russin. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge, haben die USA ein Paket an finanziellen Sanktionen gegen die mutmaßliche Geliebte des russischen Präsidenten vorbereitet.

Wie die Zeitung berichtet, hätten die Behörden diese allerdings in letzter Sekunde zurückgehalten. Offenbar steckte dahinter die Sorge, die Sanktionen gegen Kabajewa – Putins mutmaßliche Geliebte und Kindsmutter – würden den russischen Präsidenten auf so persönlicher Ebene treffen, dass die Situation möglicherweise weiter eskalieren könnte.

US-Behörden sollen dem "Wall Street Journal" gegenüber erklärt haben, die Sanktionen seien nicht komplett vom Tisch. Das US-amerikanische Finanzministerium, das das Sanktionspaket vorbereitet hatte, habe sich nicht zu dem Vorgang allerdings nicht äußern wollen.

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Auch in der Schweiz formte sich zu Beginn des Krieges eine zumindest gesellschaftliche Front gegen Kabajewa, die verschiedenen Quellen zufolge in dem Land residieren soll. In einer Petition forderten Unterzeichnende, die Schweizer Behörden sollen die Ex-Sportlerin des Landes verweisen. Die Schweizer Regierung erklärte allerdings, sie wisse nichts über einen Aufenthalt Kabajewas in dem Land. Aktuell soll Kabajewa wieder in Russland sein. Laut verschiedenen Berichten plant Putin wohl, dass sie bei der Militärparade am 9. Mai auftreten soll.

Putins mutmaßliche Geliebte: Kabajewa war erfolgreiche Sportlerin

Viele Menschen kennen Alina Kabajewa heute vor allem als mutmaßliche Geliebte des russischen Präsidenten Putin. Dabei war sie schon vor den öffentlichen Diskussionen um ihr Privatleben weltweit bekannt.

Alina Kabajewa wurde am 12. Mai 1983 in Taschkent geboren, der Haupstadt Usbekistans. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre stieg sie in die rhythmische Sportgymnastik ein, wurde mehrfach russische Meisterin und in der russischen Nationalmannschaft Europa- und sogar Weltmeisterin.

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    Bei den Olympischen Sommerspielen im australischen Sydney gewann sie 2000 eine Bronzemedaille, bei der Sommer-Olympiade 2004 in Athen Gold. Kabajewa verfolgte mit ihrer Sportkarriere die beruflichen Wege ihrer Familie: Ihr usbekischer Vater Marat Kabajew war früher Fußballspieler und -trainer, ihre russische Mutter Basketballerin.

    Putins mutmaßliche Geliebte: Kabajewa in Doping-Skandal verwickelt

    Doch anders als die Karrieren ihrer Eltern war Kabajewas Weg nicht nur von glanzvolleren Erfolgen, sondern auch von größeren Skandalen geprägt: Im August 2001 testete Kabajewa positiv auf ein Dopingmittel, das Ergebnis wurde ihr aus nicht bekannten Gründen allerdings erst zwei Monate später mitgeteilt.

    Das war zeitlich unpassend: Mehrere Gold- und Silbermedaillen, die sie unterdessen bei der Weltmeisterschaft in Madrid gewonnen hatte, musste Kabajewa anschließend zurückgeben. Zudem war sie für ein Jahr gesperrt.

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    Der Fall zog schließlich weitere Kreise, als ihre Trainerin Widerspruch gegen die Entscheidung einlegte: Kabajewa habe den verbotenen Stoff aus dem Doping-Test in einer Arznei gegen Regelbeschwerden eingenommen, ohne deren Zusammensetzung zu kennen, behauptete die Trainerin. Bei einer Überprüfung kam allerdings heraus, dass das genannte Medikament den verbotenen Inhaltsstoff gar nicht enthielt.

    Putin trifft im Jahr 2004 auf Alina Kabajewa
    Putin trifft im Jahr 2004 auf Alina Kabajewa © IMAGO / Russian Look

    Putins mutmaßliche Geliebte machte Karriere in der Politik

    Nach dem Doping-Skandal war Kabajewa noch einige Jahre weiter erfolgreich in der rhythmischen Sportgymnastik, weitete ihre Karriere aber damals schon auf andere Felder aus. Sie war Sportkommentatorin, trat in einem Film und einem Musikvideo auf, war auf dem Cover der russischen "Vogue" und gründete eine Stiftung zur Förderung junger Sporttalente.

    Viel wichtiger allerdings dürften Kabajewas politischen Aktivitäten sein: Kabajewa engagierte sich mehrere Jahre lang im Obersten Rat von Putins Partei "Einiges Russland", danach wählte Putin sie in die Gesellschaftliche Kammer der Russischen Föderation.

    2007, kurz bevor die ersten Gerüchte über eine Liaison mit dem Präsidenten aufkamen, wurde Kabajewa für seine Partei Abgeordnete der russischen Duma. Nur drei Monate später trat sie den Vorsitz des Öffentlichen Rates der Nationalen Mediengruppe an, später übernahm sie sogar den Verwaltungsratsvorsitz.

    Putins mutmaßliche Geliebte seit Jahren ein offenes Geheimnis

    Als ein russisches Boulevardmagazin im April 2008 behauptete, Alina Kabajewa und Wladimir Putin träfen sich auch privat, war letzterer noch mit seiner damaligen Ehefrau Ljudmila Schkrebnewa verheiratet. Seit das Paar 2014 seine Scheidung bekannt gab, trat Putin in der Öffentlichkeit nicht mehr mit einer Frau auf.

    Und auch Kabajewa zog sich immer mehr von der Bildfläche zurück. Zwar soll sie 2015 Zwillinge im Schweizer Lugano zur Welt gebracht haben, die meisten Infos über ihr Privatleben basieren aber auf Gerüchten und Spekulationen. So soll sie anderen Quellen zufolge sogar vier Kinder mit Putin haben. Das Boulevard-Magazin "Page Six" schreibt, alle Kinder hätten Schweizer Pässe.

    Am 23. April tauchte Alina Kabajewa nun erstmals seit Jahren in der Öffentlichkeit auf. In sozialen Medien gibt es Fotos, auf denen sie bei den Proben für eine Sportveranstaltung zu ihren Ehren in Moskau posiert. Das "Alina Festival" soll im Mai zum Tag der Befreiung stattfinden.

    Putin soll planen, an dem Tag auch den Sieg über die Ukraine zu verkünden. Das ist allerdings ebenfalls nur ein Gerücht. Wie so vieles aus dem Leben des Präsidenten und seiner mutmaßlichen Geliebten. (reba)

    Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.