London. Aus Angst vor dem Untergang hat Theresa May die Brexit-Abstimmung abgesagt. Kommt jetzt der harte Schnitt oder gar ein Rückzieher?

Gut drei Monate vor dem britischen EU-Austritt wird der Brexit immer mehr zum Polit-Krimi. Premierministerin Theresa May hat die für Dienstag angesetzte entscheidende Abstimmung im britischen Unterhaus über den Brexit-Vertrag abgesagt – aus Furcht vor einer vernichtenden Niederlage machte sie nur 24 Stunden vorher einen Rückzieher.

May will zuerst noch am Dienstag zu Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte zusammentreffen, wie die britische Regierung am Montagabend mitteilte.

Beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel will sie zudem Nachbesserungen am Deal erreichen. Doch die EU-Kommission bleibt hart: Das Abkommen wird nicht mehr aufgeschnürt. Droht der Chaos-Brexit?

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bereitet die Bürger auf ungemütliche Zeiten vor: In einem Schreiben an das EU-Parlament, das unserer Redaktion vorliegt, erklärt er: Egal, wie der Brexit vollzogen werde – „er wird erhebliche Erschütterungen für Europas Bürger, Wirtschaft und Verwaltung verursachen.“ Das muss man jetzt zum Brexit wissen.

Warum ist das Parlament für May so wichtig?

Der Austrittsvertrag kann nur in Kraft treten, wenn das britische Unterhaus ihm zugestimmt hat. Die britische Regierung und die EU-Kommission haben den 600-Seiten-Deal zwar ausgehandelt und abgesegnet, auch die EU-Regierungschefs gaben ihr Jawort. Aber alles hängt jetzt an den Abgeordneten – in London und auf Brüsseler Seite im EU-Parlament, dessen Zustimmung aber als Formsache gilt.

Nur mit dem ratifizierten Scheidungsvertrag ist ein geordneter Austritt am 29. März 2019 gewährleistet: Großbritannien akzeptiert mit dem Deal eine milliardenschwere Abschlussrechnung und erhält eine Übergangsfrist von zwei bis drei Jahren, in der sich kaum etwas ändert; in der Zeit würden offene Details ausgehandelt. Ohne diesen Vertrag droht in drei Monaten ein chaotischer EU-Austritt ohne Regelungen.

Warum hat May die Abstimmung dennoch abgeblasen?

Weil der Widerstand in ihrer eigenen Tory-Partei immer größer wurde. Mays Mehrheit im Parlament ist ohnehin dünn, an eine Zustimmung zum Vertrag schon im ersten Durchgang glaubt niemand.

In einer Erklärung räumte sie am Montag im Unterhaus ein, der Deal würde aktuell von einer erheblichen Mehrheit abgelehnt. Es gebe zwar breite Zustimmung zu Schlüssel-Aspekten des Vertrags, aber die umstrittene Lösung zur irischen Grenzfrage stoße auf breite und ernste Bedenken.

Bei den Tories lehnen sowohl viele Befürworter als auch Gegner des Brexit den Vertrag ab, ebenso die nordirische DUP, auf die sich May mit ihrer Regierung stützt. Und auch die oppositionelle Labour-Partei hat Ablehnung angekündigt.

Aber: Mays Hoffnung ist, bei einem möglichen zweiten Anlauf im Parlament – der im Januar stattfinden würde – noch genügend Abgeordnete hinter sich zu versammeln, wenn klar ist, dass die Alternative ein wilder Brexit wäre.

Eine Niederlage hätte allerdings unabsehbare Folgen: In London wird über einen Putsch gegen May spekuliert, über einen Rücktritt der Regierungschefin, Neuwahlen, ein zweites Brexit-Referendum – und sogar über einen Widerruf des Brexit.

Kann London den Brexit widerrufen?

Ja, das hat das oberste EU-Gericht am Montag entschieden. Großbritannien kann seine Austrittserklärung einseitig, also auch ohne Zustimmung der anderen EU-Staaten, zurückziehen und bliebe dann mit allen Rechten Mitglied der Union. Voraussetzung: Das Parlament stimmt zu und der Rückzieher wird vor dem Austrittstermin erklärt. Bislang ist das aber unwahrscheinlich.

33 Dinge, die wir an den Briten lieben

Eine echte Königin, die Beatles, Fish and Chips: Die Briten haben viele liebenswerte Dinge hervorgebracht – wir haben 33 ausgewählt. Eine Königin, eine echte Königin! Mit Palast und so. Okay, wir haben eine Kanzlerin. Aber die muss ja sogar noch ernsthaft arbeiten.
Eine echte Königin, die Beatles, Fish and Chips: Die Briten haben viele liebenswerte Dinge hervorgebracht – wir haben 33 ausgewählt. Eine Königin, eine echte Königin! Mit Palast und so. Okay, wir haben eine Kanzlerin. Aber die muss ja sogar noch ernsthaft arbeiten. © imago/i Images | imago stock&people
English Breakfast mag für den deutschen Durchschnittsmagen erst mal gewöhnungsbedürftig sein. Ist aber auf jeden Fall eine solide Grundlage – oder eine gute Aufbauhilfe nach harten Nächten. Und eigentlich kann man sich das Mittagessen direkt sparen.
English Breakfast mag für den deutschen Durchschnittsmagen erst mal gewöhnungsbedürftig sein. Ist aber auf jeden Fall eine solide Grundlage – oder eine gute Aufbauhilfe nach harten Nächten. Und eigentlich kann man sich das Mittagessen direkt sparen. © Ubucle/Wikipedia | Ubucle/Wikipedia
Mal ehrlich, wer wäre nicht gerne mit Harry Potter und Co. in Hogwarts zur Schule gegangen? Da gab’s immer reichlich Essen, da sah es richtig gemütlich aus, man durfte auf Besen fliegen und man durfte seine blöde Tante in einen großen Luftballon verwandeln. Schöne Geschichten. Aber Autorin Joanne K. Rowling schreibt ja noch ein paar Bücher. Darauf ein Butterbier!
Mal ehrlich, wer wäre nicht gerne mit Harry Potter und Co. in Hogwarts zur Schule gegangen? Da gab’s immer reichlich Essen, da sah es richtig gemütlich aus, man durfte auf Besen fliegen und man durfte seine blöde Tante in einen großen Luftballon verwandeln. Schöne Geschichten. Aber Autorin Joanne K. Rowling schreibt ja noch ein paar Bücher. Darauf ein Butterbier! © imago/ITAR-TASS | imago stock&people
Die Beatles haben Frauen zum Kreischen gebracht, eine ganze Ära geprägt – und nebenbei haben sie so viele Tonträger verkauft wie keine andere Band. Und sogar ihre Frisuren sind heute auf einmal wieder modern. Wow!
Die Beatles haben Frauen zum Kreischen gebracht, eine ganze Ära geprägt – und nebenbei haben sie so viele Tonträger verkauft wie keine andere Band. Und sogar ihre Frisuren sind heute auf einmal wieder modern. Wow! © imago stock&people | imago
Schon vor mehr als 100 Jahren hat sich Sir Arthur Conan Doyle die Geschichten um den kauzigen Detektiv und seinen Freund Dr. John Watson ausgedacht. Viele, viele Bücher, Filme, Bücher über die Bücher und neue Filme sind seitdem entstanden. Zuletzt sogar Hollywood-Produktionen und eine gefeierte Serie mit Benedict Cumberbatch (Foto) in der Hauptrolle. Ist schon irgendwie cooler als Derrick.
Schon vor mehr als 100 Jahren hat sich Sir Arthur Conan Doyle die Geschichten um den kauzigen Detektiv und seinen Freund Dr. John Watson ausgedacht. Viele, viele Bücher, Filme, Bücher über die Bücher und neue Filme sind seitdem entstanden. Zuletzt sogar Hollywood-Produktionen und eine gefeierte Serie mit Benedict Cumberbatch (Foto) in der Hauptrolle. Ist schon irgendwie cooler als Derrick. © ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2015 | ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2015
1966 hat sie uns mal geärgert, die englische Fußball-Nationalmannschaft. Wembley-Tor und so. Aber in der Regel, und das besonders aus deutscher Sicht, freut man sich doch sehr, dass es die englische Nationalmannschaft gibt. Vor allem beim Elfmeterschießen.
1966 hat sie uns mal geärgert, die englische Fußball-Nationalmannschaft. Wembley-Tor und so. Aber in der Regel, und das besonders aus deutscher Sicht, freut man sich doch sehr, dass es die englische Nationalmannschaft gibt. Vor allem beim Elfmeterschießen. © REUTERS | Reuters Staff
Elton John kann ungefähr so gut Klavier spielen wie Lionel Messi Fußball, völlig egal ob für eine Ballade oder einen Rocksong. Er hat deswegen schätzungsweise 450 Millionen Tonträger verkauft. Dagegen wird die erfolgreichste deutsche Band in einigen Statistiken mit 30 Millionen verkauften Tonträgern geführt. Sie heißt übrigens Scooter.
Elton John kann ungefähr so gut Klavier spielen wie Lionel Messi Fußball, völlig egal ob für eine Ballade oder einen Rocksong. Er hat deswegen schätzungsweise 450 Millionen Tonträger verkauft. Dagegen wird die erfolgreichste deutsche Band in einigen Statistiken mit 30 Millionen verkauften Tonträgern geführt. Sie heißt übrigens Scooter. © imago/ITAR-TASS | imago stock&people
Mr. Bean, Monthy Python, Dinner for one – aus Großbritannien kommen einige Klassiker der humorigen TV-Unterhaltung. Zugegeben: Gute Komiker haben wir auch. Aber so richtige Klassiker? 50 Jahre Mario Barth zu Silvester wollen wir uns jedenfalls nicht vorstellen.
Mr. Bean, Monthy Python, Dinner for one – aus Großbritannien kommen einige Klassiker der humorigen TV-Unterhaltung. Zugegeben: Gute Komiker haben wir auch. Aber so richtige Klassiker? 50 Jahre Mario Barth zu Silvester wollen wir uns jedenfalls nicht vorstellen. © imago/United Archives | imago stock&people
Der Fußballer und das Spice Girl, zwei Superstars, David und Victoria Beckham– was für ein Glamour-Faktor! Ob sie in England Claudia Effenberg kennen?
Der Fußballer und das Spice Girl, zwei Superstars, David und Victoria Beckham– was für ein Glamour-Faktor! Ob sie in England Claudia Effenberg kennen? © imago/UPI Photo | imago stock&people
Schon seit 1962 rocken Mick Jagger und Co. als The Rolling Stones durch die Welt. Das muss man erst mal schaffen bei dem, was man als Rockstar alles so konsumieren muss.
Schon seit 1962 rocken Mick Jagger und Co. als The Rolling Stones durch die Welt. Das muss man erst mal schaffen bei dem, was man als Rockstar alles so konsumieren muss. © imago stock&people | imago
Bei allen Lästereien über die Esskultur der Briten muss man anerkennen, dass sie in Sachen Fast Food einen Klassiker geschaffen haben. So wie Currywurst. Mit dem großen Vorteil, dass man bei Fish and Chips einfach alles in eine Fritteuse werfen kann.
Bei allen Lästereien über die Esskultur der Briten muss man anerkennen, dass sie in Sachen Fast Food einen Klassiker geschaffen haben. So wie Currywurst. Mit dem großen Vorteil, dass man bei Fish and Chips einfach alles in eine Fritteuse werfen kann. © imago/Westend61 | imago stock&people
Bis sie kamen, waren die Neunziger eigentlich das Jahrzehnt der Boygroups. Aber dann sangen fünf junge Damen „Wannabe“ und landeten in 30 Ländern auf Platz eins der Charts. Man muss sogar heute noch anerkennen: Die Spice Girls haben ein paar richtige Ohrwürmer produziert. Zumindest deutlich mehr als Tic Tac Toe.
Bis sie kamen, waren die Neunziger eigentlich das Jahrzehnt der Boygroups. Aber dann sangen fünf junge Damen „Wannabe“ und landeten in 30 Ländern auf Platz eins der Charts. Man muss sogar heute noch anerkennen: Die Spice Girls haben ein paar richtige Ohrwürmer produziert. Zumindest deutlich mehr als Tic Tac Toe. © imago stock&people | imago
Stephen Hawking ist einer der schlauesten Männer der Welt. Kennt sich in Sachen Relativitätstheorie aus. Wir haben keine Ahnung, was das eigentlich ist. Aber cool ist es auf jeden Fall.
Stephen Hawking ist einer der schlauesten Männer der Welt. Kennt sich in Sachen Relativitätstheorie aus. Wir haben keine Ahnung, was das eigentlich ist. Aber cool ist es auf jeden Fall. © imago/Future Image | imago stock&people
Nichts gegen die gute, deutsche Eckkneipe. Aber irgendwie ist es in den britischen Pubs noch eine Spur uriger. Das Bier hierzulande mag besser sein. Aber von der Theke zum Klo zu schwanken – auf Teppichboden! Das ist das Größte.
Nichts gegen die gute, deutsche Eckkneipe. Aber irgendwie ist es in den britischen Pubs noch eine Spur uriger. Das Bier hierzulande mag besser sein. Aber von der Theke zum Klo zu schwanken – auf Teppichboden! Das ist das Größte. © imago/Peter Widmann | imago stock&people
Da gilt dasselbe wie für die Queen: So zwei echte Prinzen, Harry und William, das macht schon was her. Und natürlich liefern sie Stoff für viele Mädchenträume. Natürlich gibt es für die beiden Abzüge in der B-Note, weil nicht alles, was Harry in seiner Jugend so gemacht hat, wirklich königlich war. Aber so peinlich wie unser „Protz-Prinz“ oder unser „Pinkel-Prinz“ war das lange nicht.
Da gilt dasselbe wie für die Queen: So zwei echte Prinzen, Harry und William, das macht schon was her. Und natürlich liefern sie Stoff für viele Mädchenträume. Natürlich gibt es für die beiden Abzüge in der B-Note, weil nicht alles, was Harry in seiner Jugend so gemacht hat, wirklich königlich war. Aber so peinlich wie unser „Protz-Prinz“ oder unser „Pinkel-Prinz“ war das lange nicht. © imago/i Images | imago stock&people
Für viele ist William Shakespeare der bedeutendste Dichter der Weltgeschichte. Hat fast 40 Dramen geschrieben, seine Werke wurden laut Schätzungen bis zu vier Milliarden Mal verkauft. Wäre er nicht schon 400 Jahre tot, er würde sicherlich auf der Bestsellerliste stehen. Da können selbst Schiller und Goethe nicht mithalten.
Für viele ist William Shakespeare der bedeutendste Dichter der Weltgeschichte. Hat fast 40 Dramen geschrieben, seine Werke wurden laut Schätzungen bis zu vier Milliarden Mal verkauft. Wäre er nicht schon 400 Jahre tot, er würde sicherlich auf der Bestsellerliste stehen. Da können selbst Schiller und Goethe nicht mithalten. © imago/Leemage | imago stock&people
Was für ein schöner Mann, dieser Hugh Grant. Wie er in „Notting Hill“ um Julia Roberts kämpft oder in „Tatsächlich Liebe“ als Premierminister einen Solotanz zum Dahinschmachten aufs Parkett legt – hach! Selbst als Fiesling in „Bridget Jones“ kann man ihm nicht böse sein. In Deutschland haben wir zwar auch attraktive Schauspieler mit Talent (Florian David Fitz), aber an das typisch Grantsche Grübchenlachen kommt keiner ran.
Was für ein schöner Mann, dieser Hugh Grant. Wie er in „Notting Hill“ um Julia Roberts kämpft oder in „Tatsächlich Liebe“ als Premierminister einen Solotanz zum Dahinschmachten aufs Parkett legt – hach! Selbst als Fiesling in „Bridget Jones“ kann man ihm nicht böse sein. In Deutschland haben wir zwar auch attraktive Schauspieler mit Talent (Florian David Fitz), aber an das typisch Grantsche Grübchenlachen kommt keiner ran. © imago/i Images | imago stock&people
Grau, magenta, gelb – irgendwie sehen unsere Telefonzellen nicht so schön aus wie die britischen. Ein sattes Rot, fällt auf, sieht gut aus. Das muss man honorieren. Vor allem, weil der Brite ja modetechnisch eigentlich eher selten richtig liegt.
Grau, magenta, gelb – irgendwie sehen unsere Telefonzellen nicht so schön aus wie die britischen. Ein sattes Rot, fällt auf, sieht gut aus. Das muss man honorieren. Vor allem, weil der Brite ja modetechnisch eigentlich eher selten richtig liegt. © imago stock&people | imago
Das weltberühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds ist ein schönes Touristenziel. Da kann man seinen Lieblingspromis mal ganz nah kommen, ohne ihnen auf die Nerven zu gehen. Und sie bleiben fürs Selfie immer artig stehen.
Das weltberühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds ist ein schönes Touristenziel. Da kann man seinen Lieblingspromis mal ganz nah kommen, ohne ihnen auf die Nerven zu gehen. Und sie bleiben fürs Selfie immer artig stehen. © imago/eventfoto54 | imago stock&people
Was für ein Typ, dieser James Bond (hier gespielt von Daniel Craig)! Ein Frauenheld, charmant, intelligent, kein Softie. Sucht man in Deutschland vergeblich. Da kann Til Schweiger im „Tatort“ noch so viel explodieren lassen wie er will.
Was für ein Typ, dieser James Bond (hier gespielt von Daniel Craig)! Ein Frauenheld, charmant, intelligent, kein Softie. Sucht man in Deutschland vergeblich. Da kann Til Schweiger im „Tatort“ noch so viel explodieren lassen wie er will. © imago/PanoramiC | imago stock&people
Aston Martin (hier der legendäre DB5), Lotus, Rolls Royce, Jaguar – Die Briten haben zwar diesen komischen Linksverkehr, aber schicke Autos bauen können sie. Sind meist etwas teuer, kommen aber ohne Schummelsoftware aus.
Aston Martin (hier der legendäre DB5), Lotus, Rolls Royce, Jaguar – Die Briten haben zwar diesen komischen Linksverkehr, aber schicke Autos bauen können sie. Sind meist etwas teuer, kommen aber ohne Schummelsoftware aus. © imago/HJS | imago stock&people
Die Briten gelten nicht nur als Erfinder des Fußballs – sie haben auch jede Menge anderer unterhaltsamer Wettkämpfe erfunden. Die mögen bei uns zwar nicht wirklich für einen großen Markt taugen. Aber einem Käselaib bergab hinterherzurennen oder mit Pancakes in der Pfanne um die Wette zu laufen, klingt definitiv witzig.
Die Briten gelten nicht nur als Erfinder des Fußballs – sie haben auch jede Menge anderer unterhaltsamer Wettkämpfe erfunden. Die mögen bei uns zwar nicht wirklich für einen großen Markt taugen. Aber einem Käselaib bergab hinterherzurennen oder mit Pancakes in der Pfanne um die Wette zu laufen, klingt definitiv witzig. © REUTERS | REUTERS / STEFAN WERMUTH
Was den Briten an Esskultur fehlt, gleichen sie mit ihrer (nicht-alkoholischen) Trinkkultur aus. Feiner Tee, schönes Porzellan – da muss man bei uns schon ganz tief in Omas Wohnzimmerschrank kramen.
Was den Briten an Esskultur fehlt, gleichen sie mit ihrer (nicht-alkoholischen) Trinkkultur aus. Feiner Tee, schönes Porzellan – da muss man bei uns schon ganz tief in Omas Wohnzimmerschrank kramen. © imago stock&people | imago
Jamie Oliver ist so etwas wie bei uns Tim Mälzer. Nur dass er lange vor Mälzer den lässigen TV-Koch salonfähig gemacht hat. Das muss man sich mal vorstellen: Ein Brite, der uns in Sachen Esskultur was beibringen konnte. Unglaublich!
Jamie Oliver ist so etwas wie bei uns Tim Mälzer. Nur dass er lange vor Mälzer den lässigen TV-Koch salonfähig gemacht hat. Das muss man sich mal vorstellen: Ein Brite, der uns in Sachen Esskultur was beibringen konnte. Unglaublich! © imago/UIG | imago stock&people
Auf der Insel sind die Geschäfte eigentlich immer offen. Stellen Sie sich mal vor: immer verkaufsoffener Sonntag! Jeden Tag shoppen!
Auf der Insel sind die Geschäfte eigentlich immer offen. Stellen Sie sich mal vor: immer verkaufsoffener Sonntag! Jeden Tag shoppen! © imago stock&people | imago
Bei Dudelsack-Musik muss man an die schottischen Highlands denken, an kernige Männer im Schottenrock. Ähnlich volkstümlich geht’s bei uns ja nur bei den Wildecker Herzbuben zu.
Bei Dudelsack-Musik muss man an die schottischen Highlands denken, an kernige Männer im Schottenrock. Ähnlich volkstümlich geht’s bei uns ja nur bei den Wildecker Herzbuben zu. © imago stock&people | imago
Doppeldeckerbusse gehören zu London wie der Tower. So ist das halt, wenn viele Menschen in einer Stadt bewegt werden müssen. Gibt’s bei uns auch, vor allem in Berlin. Aber da gilt dasselbe wie bei den Telefonzellen. Rot ist irgendwie schöner als Gelb.
Doppeldeckerbusse gehören zu London wie der Tower. So ist das halt, wenn viele Menschen in einer Stadt bewegt werden müssen. Gibt’s bei uns auch, vor allem in Berlin. Aber da gilt dasselbe wie bei den Telefonzellen. Rot ist irgendwie schöner als Gelb. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Nicht nur weltbekannte Popmusik (Beatles) und legendärer Rock (Rolling Stones) kommen aus Großbritannien. Die Sex Pistols haben einen großen Teil zur Punk-Kultur beigetragen – auch wenn sie selbst gar nicht so „punkig“ sein wollten. Die Punk-Kultur in Deutschland hinkte so hinterher, dass sie sich erst breitmachte, als sich die Sex Pistols schon zum ersten Mal aufgelöst hatten.
Nicht nur weltbekannte Popmusik (Beatles) und legendärer Rock (Rolling Stones) kommen aus Großbritannien. Die Sex Pistols haben einen großen Teil zur Punk-Kultur beigetragen – auch wenn sie selbst gar nicht so „punkig“ sein wollten. Die Punk-Kultur in Deutschland hinkte so hinterher, dass sie sich erst breitmachte, als sich die Sex Pistols schon zum ersten Mal aufgelöst hatten. © imago stock&people | imago
Das prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt steigt in Wimbledon. Hier wurden Boris Becker und Steffi Graf zu Legenden, hier wird nur in Weiß gespielt, hier gibt es Erdbeeren mit Sahne. Wie stilvoll. Deutschland hat auch ein einigermaßen bekanntes Rasenturnier. Da gibt’s auch Erdbeeren. Aber Halle in Westfalen ist halt nicht London.
Das prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt steigt in Wimbledon. Hier wurden Boris Becker und Steffi Graf zu Legenden, hier wird nur in Weiß gespielt, hier gibt es Erdbeeren mit Sahne. Wie stilvoll. Deutschland hat auch ein einigermaßen bekanntes Rasenturnier. Da gibt’s auch Erdbeeren. Aber Halle in Westfalen ist halt nicht London. © Spiralz/Wikipedia | Spiralz/Wikipedia
Einige der erfolgreichsten Show-Formate haben wir den Briten zu verdanken. „DSDS“ und das „Dschungelcamp“ gucken wir uns hierzulande schon über zehn Jahre an. Ist ja nicht nur toll für die Millionen Zuschauer, sondern auch für die Dschungel-Promis. Die würde ja sonst kaum noch jemand ins Programm lassen.
Einige der erfolgreichsten Show-Formate haben wir den Briten zu verdanken. „DSDS“ und das „Dschungelcamp“ gucken wir uns hierzulande schon über zehn Jahre an. Ist ja nicht nur toll für die Millionen Zuschauer, sondern auch für die Dschungel-Promis. Die würde ja sonst kaum noch jemand ins Programm lassen. © imago stock&people | imago
Erst sie brachte den Rock ‘n’ Roll ins Modelbusiness: Mit einer Größe von nur etwa 1,70 Meter rollte Kate Moss die eingebildete und hochnäsige Modewelt auf. Und selbst mit 42 Jahren gehört sie zu den bekanntesten Models weltweit. Vom Coolness-Faktor können sich Heidi Klum und Claudia Schiffer da noch einiges abgucken.
Erst sie brachte den Rock ‘n’ Roll ins Modelbusiness: Mit einer Größe von nur etwa 1,70 Meter rollte Kate Moss die eingebildete und hochnäsige Modewelt auf. Und selbst mit 42 Jahren gehört sie zu den bekanntesten Models weltweit. Vom Coolness-Faktor können sich Heidi Klum und Claudia Schiffer da noch einiges abgucken. © imago/Italy Photo Press | imago stock&people
Wenn der Brite in den Urlaub fährt, dann kann er wirklich beinahe alles um sich herum vergessen. Das ist in manchen Situationen nicht nur extrem witzig anzuschauen, sondern beruhigt doch auch irgendwie das eigene Gewissen: Wenn Sie denken, an der Playa de Palma ginge es schlimm zu, dann schauen Sie sich mal in Magaluf um!
Wenn der Brite in den Urlaub fährt, dann kann er wirklich beinahe alles um sich herum vergessen. Das ist in manchen Situationen nicht nur extrem witzig anzuschauen, sondern beruhigt doch auch irgendwie das eigene Gewissen: Wenn Sie denken, an der Playa de Palma ginge es schlimm zu, dann schauen Sie sich mal in Magaluf um! © Getty Images | Matt Cardy
Die englische Sprache ist schön einfach, und sie wird von beinahe der ganzen Welt gesprochen. Da macht es auch nichts, dass man die Briten selbst kaum versteht.
Die englische Sprache ist schön einfach, und sie wird von beinahe der ganzen Welt gesprochen. Da macht es auch nichts, dass man die Briten selbst kaum versteht. © imago/AFLO | imago stock&people
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Wie geht es jetzt weiter?

May will versuchen, beim EU-Gipfel mit Verweis auf ihre heikle Lage die anderen Regierungschefs zu Korrekturen am Brexit-Deal zu überreden, und dann über den Vertrag abstimmen lassen. Sie drängt auf Nachbesserungen bei der irischen Grenzfrage, um ihre Kritiker zu besänftigen.

Bislang gilt, dass Großbritannien zur Vermeidung von Grenzkontrollen im Notfall („backstop“) unbegrenzt in einer Zollunion mit der EU bliebe – das empört viele Brexiteers. Was genau May aushandeln will, ließ sie offen. Aber die EU winkt ohnehin ab.

Ratspräsident Donald Tusk erklärte am Abend, das Thema könne zwar beim Gipfel erörtert werden – obwohl es nicht auf der Tagesordnung steht. Aber es werde keinerlei Nachverhandlungen geben. Der Deal „ist der einzig mögliche“, sagt auch Kommissionspräsident Juncker. Seine Sprecherin bekräftigte am Montag: „Wir werden nicht neu verhandeln.“

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Auch vom EU-Parlament kommt schon klare Ablehnung: „Es wird keine Neuverhandlungen geben“, sagt der CDU-Abgeordnete Elmar Brok, der dem Brexit-Komitee des Parlaments angehört.

Allerdings heißt es in Brüssel, bei der zusätzlichen, unverbindlichen „politischen Erklärung“ zu den künftigen Beziehungen sei ein Entgegenkommen an London möglich. Das meint auch Tusk, wenn er von „Erleichterungen“ bei der britischen Ratifizierung spricht. Aber das dürfte May aber wenig helfen.

Was, wenn der Vertrag scheitert?

Ein Brexit ohne Vertrag hätte vor allem für Großbritannien katastrophale Folgen. Es wird schon über einen Plan B diskutiert: Mays Umfeld sondiert angeblich die Möglichkeit eines zweiten Brexit-Referendums – statt des Parlaments soll das Volk entscheiden. May lehnt die Idee ab, warnte vor einer „erneuten Spaltung des Landes“, in ihrem Kabinett gibt es aber Unterstützung.