Die US-Präsidentenfamilie besucht Florida. Obama sei gekommen, um den Einwohnern zu sagen, „dass wir Euch nicht im Stich lassen“.

Panama City. Der in Florida weilende US-Präsident Barack Obama hat gewarnt, dass der Kampf gegen die Folgen der Ölpest im Golf von Mexiko noch nicht beendet sei. Auch wenn das Bohrloch inzwischen verstopft sei und sich das Öl seit einem Monat nicht weiter ausbreite, sei „unsere Arbeit noch nicht fertig“, sagte Obama am Sonnabend bei einem Besuch in Panama City im betroffenen US-Bundesstaat Florida. Er sei gekommen, um den Einwohnern zu sagen, „dass wir Euch nicht im Stich lassen“, fügte der Präsident hinzu.

Zugleich betonte er, jegliche Verzögerungen bei der Entschädigung von Opfern der Ölpest durch den britischen BP-Konzern „oder die, die den neuen Fonds verwalten“, seien „inakzeptabel“. Viele Menschen, die ihre einzige Einkommensquelle verloren hätten, könnten nicht monatelang warten, bis sie entschädigt würden. Er werde Druck machen, damit die Anträge der Opfer schnell geprüft würden, versicherte Obama. Auf Druck der US-Regierung hatte BP Mitte Juni 20 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) für einen Entschädigungsfonds zugesagt.

Der Präsident kam in Begleitung seiner Frau Michelle und seiner jüngeren Tochter Sacha. Panama City ist ein beliebter Urlaubsort in Florida, dessen Strände in diesem Jahr allerdings mit Öl aus dem BP-Bohrloch verschmutzt wurden. Tochter Malia weilt weiter im Sommercamp.

Während der Ölpest hatte Obama seine Landsleute aufgefordert, die betroffene Region zu unterstützen und dorthin in den Urlaub zu fahren. Viel Zeit zur Erholung allerdings wird der Präsident in Florida nicht haben. Unter anderem ist ein Treffen mit regionalen Wirtschaftsvertretern geplant, um über die Auswirkungen der Ölkatastrophe zu sprechen. Die Einheimischen dürften gespannt sein darauf, ob sich Obama auch ins Wasser wagt. Sein Sprecher Robert Gibbs hatte zuvor erklärt, das Wasser sei durchaus sauber genug, um darin zu baden.

Im April war die vom britischen BP-Konzern betriebene Bohrplattform „Deepwater Horizon“ explodiert und gesunken. Seitdem waren beim größten Ölunfall der Geschichte rund 780 Millionen Liter Rohöl in den Golf von Mexiko ausgelaufen.