Hamburg. In weißen, ölverklebten Overalls und zwischen zwei Bohrturmattrappen von vier Meter Höhe haben Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace vor der Deutschlandzentrale des Mineralölkonzerns Esso an der Caffamacherreihe gegen Tiefseebohrungen demonstriert. Ein Unglück wie auf der vom Konkurrenten BP genutzten Bohrplattform "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko, wo eine Explosion im April elf Menschen das Leben kostete und eine Umweltkatastrophe auslöste, könne alle großen Unternehmen der Branche treffen, sagte Greenpeace-Energieexperte Jörg Feddern dem Abendblatt.

An dem Unglück zeige sich, dass die Branche mit den Tiefseebohrungen die Grenze des technisch Beherrschbaren erreicht habe. Dennoch seien die Konzerne vollkommen uneinsichtig, man betreibe dieses Geschäft weiter wie bisher. Nun sei die Politik gefordert, neue Lizenzen für derartige Bohrungen dürfe es nicht mehr geben, sagte Feddern.

Entsprechende Protestaktionen gab es gestern auch vor der Zentrale der Deutschen BP und ihrer Tankstellenmarke Aral in Bochum sowie vor dem Gebäude der Deutschen Shell in Hamburg-Ohlsdorf.