Auch bei Gesprächen vor der Syrien-Konferenz fanden US-Außenministerin Clinton und Russlands Außenminister Lawrow keine gemeinsame Linie.

Genf. US-Außenministerin Hillary Clinton und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow ist es auch am Vorabend der Syrien-Konferenz am (heutigen) Sonnabend in Genf nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Linie zu verständigen. Auch im direkten Gespräch in St. Petersburg konnten sie ihre Differenzen über Kernpunkte des Friedensplans des UN-Sondergesandten Kofi Annan nicht überbrücken.

Die "Differenzen und Schwierigkeiten“ seien geblieben, sagte ein US-Diplomat, der mit Clinton reist. Eine Einigung in der Schweiz schloss er dennoch nicht aus. "Wir könnten dahin kommen, oder auch nicht.“ Clinton und Lawrow würden aus Respekt vor Annan versuchen, in Genf ihre Unstimmigkeiten zu klären, sagte er. Falls nicht, stehen die Erfolgschancen für Annans Plan zur Beendigung des seit 16 Monaten anhaltenden Konflikts nicht gut.

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Die USA und andere Nationen bestehen darauf, dass Annans Plan für eine nationale syrische Einheitsregierung nicht duldet, dass der syrische Präsident Baschar Assad weiter an der Macht bleibt oder Teil der Übergangsregierung wird. Russland vertritt dagegen die Auffassung, dass das Ausland nicht die Zusammenstellung der Regierung bestimmen könne.

Gleichwohl gebe es auf der Konferenz am Samstag eine "gute Chance“ bei der Suche nach einer Weiterentwicklung, sagte Lawrow nach der Zusammenkunft mit Clinton. "Aber ich sage nicht, dass wir in jedem Punkt übereinstimmen werden“, fügte der russische Außenminister hinzu. Allerdings könnte genau damit das Ende des Annan-Plans besiegelt werden. Insbesondere, wenn Russland weiter an Assad festhält. (abendblatt.de/dapd)