Die abgestürzte US-Aufklärungsdrohne sorgt weiter für Aufregung. Teheran ist im Besitz des Fluggeräst. USA verlangen Rückgabe der Drohne.

Washington. Die im Iran abgestürzte US-Aufklärungsdrohne sorgt erneut für politische Spannungen. Der Iran will die Drohne nicht an die Vereinigten Staaten zurückgeben, sondern fordert vielmehr eine Entschuldigung der USA. Der iranische Verteidigungsminister General Ahmed Wahidi sagte laut einem Bericht der halbamtlichen Nachrichtenagentur Mehr vom Dienstag, die USA sollten sich dafür entschuldigen , in den iranischen Luftraum eingedrungen zu sein, statt die Drohne zurückzufordern. "Ihr Fluggerät ist in den Iran eingedrungen und die iranischen Truppen haben mit Stärke reagiert“, sagte Wahidi. "Der Iran wird seine Position und seine Interessen entschieden verteidigen."

Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama vom Iran offiziell die Rückgabe der Drohne verlangt. Außenministerin Hillary Clinton und Verteidigungsminister Leon Panetta erklärten, sie seien nicht allzu optimistisch, dass der Iran ihrer Forderung nachkommen werde. Clinton sagte, der Weg, den der Iran eingeschlagen habe, sei ein gefährlicher für das Land und die Region. Panetta erklärte, es sei schwierig einzuschätzen, was der Iran durch die Drohne über US-Spionagetechnik erfahren werde.

Abgeordnete verurteilen „Invasion“ des Irans seitens der USA

Im iranischen Parlament verabschiedeten am Dienstag 186 Abgeordnete eine Erklärung, in der sie die „Invasion“ seitens der USA verurteilten und die internationale Gemeinschaft aufforderten, gegen die „gefährliche Aktion“ Stellung zu beziehen. Obamas Rückgabeforderung mache die USA zum „Bettler“, hieß es im staatlichen Fernsehen.

Iranische Medien zeigen abgeschossene US-Drohne

Unterdessen gab der Iran bekannt, die Auswertung der in der abgestürzten US-Drohne enthaltenen Daten sei fast abgeschlossen. Die entschlüsselten Informationen sollten genutzt werden, um die Vereinigten Staaten wegen der „Invasion“ juristisch zu belangen, sagte der iranische Abgeordnete Parwis Soruri am Montag im Staatsfernsehen. Ingenieure des Landes seien außerdem zu einem Nachbau des unbemannten Flugkörpers in der Lage.

Das Staatsfernsehen hatte zuvor bereits Aufnahmen der Drohne vom Typ RQ-170 Sentinel ausgestrahlt. Das Spionageflugzeug sei durch einen elektronischen Angriff im Osten des Landes vom Himmel geholt worden, hieß es.