In Syrien haben Sicherheitskräfte in mehreren Städten auf tausende Demonstranten geschossen und dabei mindestens 13 Menschen getötet.

Beirut. Syrische Sicherheitskräfte haben am Freitag in mehreren Städten mit scharfer Munition auf tausende Demonstranten geschossen. Mindestens 13 Demonstranten wurden getötet, teilten Menschenrechtsaktivisten mit.

Regimegegner hatten erneut zu Massendemonstrationen gegen Präsident Baschar Assad aufgerufen. Sie wollten damit testen, inwieweit sich das Regime an seine Zusage an die Arabische Liga hält, die Gewalt zu beenden. Bei Protesten gegen Assad sind seit März Schätzungen zufolge an die 3.000 Menschen getötet worden.

Das Observatorium für Menschenrechte und die örtlichen Koordinationskomitees teilten mit, in Homs seien am Freitagmorgen zwei Menschen erschossen worden, elf weitere in Vorstädten der Hauptstadt. Regierungstruppen töteten am Donnerstag nach Angaben der Aktivisten mindestens 18 Menschen in der Stadt. Der Plan der Arabischen Liga, mit dem sich Assad am Mittwoch einverstanden erklärte, sieht ein Ende der Gewalt gegen Demonstranten vor.

Ein Aktivist aus Homs berichtete, die Kundgebungen seien groß. "Sie rufen zum Sturz des Regimes auf und wollen zeigen, dass die Vereinbarung mit der Arabischen Liga ein Witz ist“, sagte der Mann, der seinen Namen nicht genannt wissen wollte.

Ein Menschenrechtsanwalt, Mustafa Osso, sagte, Assads Regime nehme seine eigenen Zusagen nicht ernst, die Gewalt gegen Demonstranten zu beenden. "Das war heue ein echter Test für die Absichten des Regimes und die Antwort ist jedem ersichtlich, der sie sehen will.“

Die syrische Regierung hatte am Mittwoch in Kairo gegenüber der arabischen Liga erklärt, sie werde die Panzer aus den Städten zurückziehen, die Gewalt gegen Demonstranten beenden und alle politischen Gefangenen freilassen. Ferner hatte die syrische Regierung angekündigt, ausländische Journalisten und Beobachter der Arabischen Liga ins Land zu lassen. "Die Regierung spielt auf Zeit und hat keine Absicht, sich an das Abkommen zu halten“, sagte Osso.

Von Zeina Karam