Er wies „die ganz extreme Auslegung“, wie den bewaffneten Kampf und die Propaganda, mit der der Westen denunziert werde, von sich.

Frankfurt/Main. Der Attentäter vom Frankfurter Flughafen hat sich erneut von seiner Bluttat und von islamistischer Propaganda distanziert . Moslems sei es nur erlaubt, sich zu verteidigen, wenn sie persönlich angegriffen würden, sagte der Angeklagte am Mittwoch, dem dritten Verhandlungstag, vor dem Staatsschutzsenat in Frankfurt. „Das, was ich gemacht habe, natürlich nicht“, antwortete Arid Uka auf die Frage der Nebenklage, ob es in seiner Religion zulässig sei, zu töten.

Der 21-Jährige hatte zum Prozessbeginn vor dem Oberlandesgericht Ende August gestanden, zwei US-Soldaten erschossen und zwei andere lebensgefährlich verletzt zu haben. Schon damals gab er sich reumütig. Die Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten zweifachen Mord und dreifachen Mordversuch vor.

Am Mittwoch distanzierte sich der Angeklagte von „der ganzen extremen Auslegung“, die ihn beeinflusst habe, wie dem bewaffneten Kampf und der Propaganda, mit der der Westen denunziert werde. Zuvor bezeichnete er sich als gläubigen Moslem. „Ich glaube immer noch an Gott“, sagte er auf eine Frage der Nebenklage. Und: „Ich bete noch.“

Der Anschlag vom 2. März gilt als der erste islamistische in Deutschland. Der im Kosovo geborene Frankfurter ist nach Einschätzung der Bundesanwaltschaft ein Einzeltäter, der sich durch islamistische Propaganda im Internet radikalisiert hat.

Bei dem Anschlag verwendete er nach einem Gutachten des Bundeskriminalamts unterschiedliche Munition. Darunter waren auch Patronen, die im Pistolenlauf stecken blieben. Der Attentäter soll sechs Schüsse abgegeben haben. Als er auf einen fünften Soldaten zielte, blockierte die Waffe. Von wem er die Pistole mit der Munition gekauft hatte, wollte der Angeklagte nicht sagen. (dpa)