Der Weltjugendtag in Madrid begann mit Krawallen und Festnahmen. Schlechte Vorzeichen für den Besuch von Papst Benedikt XVI.

Madrid. Bei einer Kundgebung gegen den Besuch von Papst Benedikt XVI. in Madrid haben Demonstranten sich Auseinandersetzungen mit der spanischen Polizei geliefert. Wie die Rettungsdienste am Donnerstag mitteilten, waren dabei am Mittwochabend elf Menschen verletzt worden, darunter zwei Polizisten. Sechs Demonstranten wurden festgenommen. Die Zwischenfälle ereigneten sich, als die Demonstranten mit jungen Katholiken zusammentrafen, die am Weltjugendtag teilnehmen. Die Polizei trennte beide Seiten. Dabei kam es nach Berichten des staatlichen Rundfunks RNE zu Rangeleien zwischen den Beamten und Papstgegnern. An der Kundgebung hatten sich nach Polizeiangaben 5000 Menschen beteiligt, die Veranstalter sprachen von 20.000 Demonstranten.

Der Protest richtete sich in erster Linie dagegen, dass nach Ansicht der Papstgegner Millionensummen an Steuergeldern für die Visite des Pontifex ausgegeben werden. Das bestreiten die Veranstalter. Die wirtschaftliche Erholung verläuft in Spanien nur schleppend, die Arbeitslosigkeit ist mit einer Quote von 21,3 Prozent so hoch wie in keinem anderen EU-Land.

Für Papst Benedikt XVI. ist es die 20. Auslandsreise seines Pontifikats. Am 22. September wird der Papst in Deutschland erwartet. Zum Weltjugendtag werden in Madrid mehr als eine Million Menschen erwartet. Als Höhepunkt seines dritten Spanienbesuchs als Papst gilt eine große Messe unter freiem Himmel auf dem ältesten Madrider Flugplatz Cuatro Vientos, mit der das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag die katholische Großveranstaltung beenden wird.

Außerdem will der 84-jährige Pontifex unter anderem mit den spanischen Kardinälen und den Bischöfen von Madrid zusammentreffen sowie der Königsfamilie im Palast de la Zarzuela einen Besuch abstatten. Die von Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. 1984 ins Leben gerufenen Weltjugendtage finden alle zwei bis drei Jahre statt. Nach Sydney 2008 und Köln 2005 handelt es sich bereits um den dritten Weltjugendtag, an dem Benedikt als Papst teilnimmt. (dpa/abendblatt.de)