Die Außenstände beliefen sich auf über 30 Millionen Euro. Die Zollämter können bei säumigen Zahlern Gehälter und Vermögen pfänden.

Hamburg. Die gesetzlichen Krankenkassen beginnen damit, ausstehende Zusatzbeiträge einzutreiben. Wie „Spiegel Online“ berichtete, haben die Kassen die Daten von 150.000 Versicherten, die die Zusatzbeiträge bisher nicht bezahlt haben, an die zuständigen Hauptzollämter weitergeleitet. Diese sollen nun die ausstehenden Beiträge eintreiben und können dabei auch bis zur Pfändung von Gehältern oder Vermögen gehen, so „Spiegel Online“. Von rund 150 Krankenkassen erheben derzeit einige kleinere Betriebskrankenkassen sowie die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) und die KKH-Allianz einen monatlichen Zusatzbeitrag zwischen 6,50 und 15 Euro.

Beide Kassen gehören zu Deutschlands größten. Branchenführer Barmer GEK und die Nummer zwei, die Techniker Krankenkasse, fordern (noch) keinen Zusatzbeitrag. Bei der DAK und der KKH-Allianz, die acht Euro verlangen, sind zusammen rund acht Millionen Menschen versichert. Die Zusatzbeiträge werden unabhängig vom Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent vom Bruttogehalt eingezogen.

Nach Angaben des DAK-Sprechers Jörg Bodanowitz zahlen rund fünf Prozent der DAK-Mitglieder ihren Zusatzbeitrag bisher nicht. Die Außenstände beliefen sich auf 28 Millionen Euro. Bei der KKH-Allianz sind nach Angaben von „Spiegel Online“ fünf Millionen Euro aufgelaufen. Im Vergleich der Bundesländer wurden die meisten Nichtzahler in Berlin und Nordrhein-Westfalen gemeldet. Seit der letzten Gesundheitsreform gibt es eine Versicherungspflicht, weshalb die Kassen den Nichtzahlern nicht mehr mit dem Verlust des Versicherungsschutzes drohen können. (epd/abendblatt.de)