Die Entscheidung über den neuen Parteichef soll aber erst am Dienstag getroffen werden. Gesundheitsminister Rösler gilt als Favorit.

Berlin. Trotz des Wechsels an der Parteispitze hält die FDP an ihren politischen Konzepten fest. Man werde sich keinen „politischen Weichspüler“ verordnen, sagte Generalsekretär Christian Lindner in Berlin. „Die FDP ist anders als die anderen Parteien, und wir wollen auch weiter anders als die anderen Parteien bleiben.“ Eine Änderung der politischen Identität wäre grundfalsch, betonte Lindner. Die FDP stehe auch künftig für soziale Marktwirtschaft, demokratischen Rechtsstaat und gesellschaftspolitische Liberalität sowie für die Eigenverantwortung des Einzelnen.

Die FDP-Spitze will aber erst an diesem Dienstag über die Nachfolge des Nachfolge des scheidenden Parteichefs Guido Westerwelle entscheiden. Das bestätigte Generalsekretär Lindner nach der Sitzung des Parteipräsidiums. Er gehe davon aus, dass an diesem Dienstag Kandidaturen angemeldet werden. Bisher gebe es noch keinerlei Festlegungen, betonte Lindner.

Westerwelle gab nach Angaben aus Parteikreisen bei einer Sitzung des Präsidiums in Berlin bekannt, sich auch vom Posten des Vizekanzlers zurückzuziehen. „Es ist völlig klar, dass der nächste Parteivorsitzende, wenn er dem Kabinett angehört, auch Vizekanzler wird“, sagte Westerwelle den Angaben zufolge. Er stehe auch für eine weitere Spitzenkandidatur zur kommenden Bundestagswahl nicht zur Verfügung.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat ungerührt auf den Rückzug von Guido Westerwelle vom FDP-Vorsitz reagiert. „Wir werden mit jeder anderen Konstellation auch zurechtkommen“, sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel auf der Hannover Messe. „Uns ist es wichtiger, dass wir in der Sache vorankommen“, fügte er hinzu und forderte vor allem Stabilität in der Energiepolitik. Die FDP hatte zuletzt eine Kehrtwende in der Atompolitik hingelegt. (dpa/apd)