Vor allem Kairo ist im Visier. Von der neuen Visa-Affäre um Bestechung für Einreisepapiere sind vor allem einheimische Mitarbeiter betroffen.

Berlin. Die Ermittlungen in der neuen Visa-Affäre konzentrieren sich schwerpunktmäßig auf die deutsche Botschaft in Kairo. In der ägyptischen Hauptstadt habe es im Jahr 2007 Unregelmäßigkeiten bei mehreren Hundert Visa-Anträgen gegeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Bei allen anderen betroffenen Botschaften und Konsulaten handele es sich hingegen nur um wenige Einzelfälle.

Am Wochenende waren Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft bekannt geworden, wonach an mehreren deutschen Botschaften gegen Bestechungsgeld unrechtmäßig Einreisevisa erteilt worden sein sollen.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes wurden insgesamt neun Ermittlungsverfahren eingeleitet. Betroffen seien diplomatische Vertretungen in Afrika, dem Mittleren Osten, Zentralasien und dem westlichen Balkan. Berichte, wonach es auch in Botschaften in Südamerika Unregelmäßigkeiten gegeben haben soll, wies Außenamts-Sprecher Andreas Peschke zurück. In sämtlichen Fällen seien die zuständigen Mitarbeiter entlassen worden. Dabei habe es sich nicht um deutsche Diplomaten gehandelt, sondern ausschließlich um „Ortskräfte“ aus den jeweiligen Ländern.