Argentiniens Ex-Präsident, Néstor Kirchner, verstarb nach einem Herzinfarkt. In Buenos Aires trauerten tausende Menschen um Kirchner und sprachen seiner Frau und Präsidentin Cristina Kirchner Mut zu.

Buenos Aires. In Buenos Aires haben bei einer Großkundegebung in vor dem Präsidentenpalast haben tausende Argentinier um den überraschend verstorbenen Ex-Präsidenten Néstor Kirchner getrauert. Familien mit Kindern, Rentner, Studenten und Arbeiter versammelten sich am Mittwochabend (Ortszeit) auf dem Maiplatz vor der Casa Rosada im Zentrum der Millionenmetropole. Zeitgleich ermunterten die Menschen die Witwe und amtierende Präsidentin, Cristina Kirchner, Mut, die bisherige Politik fortzusetzen.

Zur Kundgebung kamen auch einige Mütter des Maiplatzes, deren Kinder während der Militärdiktatur (1976-1983) verschleppt und ermordet wurden. Durch sein Engagement im Kampf für die Aufhebung des Amnestiegesetzes für die Militärs genießt Kirchner großes Ansehen bei den Angehörigen der Diktaturopfer. „Sein Tod ist unendlich traurig, es schmerzt sehr“, sagte die Auschwitz-Überlebende und eine der Mütter des Maiplatzes, Sara Rus.

Blumen sowie hunderte selbstgemalter Plakate und kleiner handschriftlicher Zettel füllten schnell die Absperrgitter vor dem Palast. „Eva, Perón und Néstor im Himmel vereint, auf Erden alle mit Cristina“, stand auf einem der Plakate. Die Botschaften waren von Dankbarkeit gegenüber dem Peronisten und Unterstützung für seine Frau geprägt.

Am Mittwochmorgen (Ortszeit) war Néstor Kirchner im Alter von 60 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts gestorbenen. „Néstor Kirchner ist noch größer als Perón selbst, weil er ein besserer Stratege war und sich mehr um die Armen gekümmert hat“, sagte Norma Fernández, eine peronistische Kommunalpolitikerin. Ebenso wie der 27-jährige Nicolás Danzinger war sie sich sicher, dass Cristina Kirchner die bisherige Politik fortsetzen und die Präsidentenwahl im kommenden Jahr gewinnen könne.

An diesem Donnerstag (Ortszeit) sollte der Leichnam Kirchners im Präsidentenpalast aufgebahrt werden, damit die Öffentlichkeit von ihm Abschied nehmen kann. Beigesetzt werden soll Kirchner in seinem Heimatort Rio Gallegos in Patagonien.