Kirchner werde nach einer Operation bis Ende Januar eine Ruhepause einlegen, so ein Sprecher. Vizepräsident Boudou wird Amtsgeschäfte leiten.

Buenos Aires. Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner ist an Schilddrüsenkrebs erkrankt. Die 58-Jährige soll am 4. Januar operiert werden, teilte am Dienstag Regierungssprecher Alfredo Scoccimarro mit. Ab sofort bis nach der Operation leite Vizepräsident Amado Boudou die Amtsgeschäfte, berichtete die Tageszeitung „La Nación“ am Mittwoch. Den Angaben nach wurde am rechten Schilddrüsenläppchen Kirchners bei einer Routineuntersuchung am 22. Dezember Krebs festgestellt. Metastasen seien aber nicht entdeckt worden. Cristina Kirchner werde nach der Operation bis zum 24. Januar eine Ruhepause einlegen, erklärte Scoccimarro.

Cristina Kirchner hatte am 10. Dezember ihre zweite Amtszeit angetreten, nachdem sie ihre Wiederwahl mit 54 Prozent der Stimmen gewonnen hatte. Ihr Vorgänger und Ehemann Néstor Kirchner war im Oktober 2010 an einem Herzinfarkt gestorben. Die Nachricht von der Krebserkrankung weckt zudem Erinnerungen an den Tod von Eva Perón, der zweiten Frau des früheren Präsidenten Juan Domingo Perón. Eva Perón, genannt Evita, war im Alter von 33 Jahren an Gebärmutterhalskrebs gestorben. In der jüngsten Vergangenheit waren mehrere südamerikanische Staatsoberhäupter an Krebs erkrankt. Nach Paraguays Präsident Fernando Lugo und dessen venezolanischem Amtskollegen Hugo Chávez hatte Ende November der frühere brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ein Krebsleiden öffentlich gemacht. Seine Amtsnachfolgerin Dilma Rousseff hatte schon zu einem früheren Zeitpunkt eine Krebserkrankung überwunden.

Mit Material von dpa/epd