Angela Merkel und die CDU sinken in den Umfragen auf historisches Tief von 30 Prozent. Meinungsforscher sieht auch Lage der SPD „katastrophal“.

Hamburg. Nach dem Sieg von Rot-Grün in Bremen hat die SPD bundesweit im Ansehen der Wähler zugelegt. Nach der Forsa-Umfrage von „Stern“ und RTL steigt die SPD im Vergleich zur Vorwoche um 3 Punkte auf 24 Prozent. Sie liegt aber immer noch hinter den Grünen, die zum vierten Mal in Folge 26 Prozent erreichen. Die Union büßt nach ihrem Wahlabsturz in Bremen 2 Punkte ein und fällt zum dritten Mal auf ihr Jahrestief von 30 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und rutscht mit vier Prozent wieder unter die Fünf-Prozent-Marke. Die Linke gibt ebenfalls einen Punkt ab und sinkt auf acht Prozent. Wenn jetzt Wahl wäre, könnten Grüne und SPD damit auf eine sichere absolute Mehrheit von 50 Prozent der Stimmen hoffen.

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem „Stern“, die Wähler der Union seien auch durch die Debatte um die Großstadtkompetenz der Partei und die lauter werdende Kritik am Kurs von Kanzlerin Angela Merkel verunsichert. Die Lage der SPD sei trotz des aktuellen Zugewinns „katastrophal“ . Güllner meinte: „Sie hat sich immer noch nicht von ihrem historischen Tief bei der letzten Bundestagswahl erholt.“ Dass der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel im „Stern“ linken Reformern eine neue Heimat angeboten habe, nannte der Forsa-Chef eine „nicht falsche Überlegung“, denn besonders die ostdeutschen Linke-Wähler ähnelten in ihrer Struktur denen der SPD. Güllner sagte: „Hauptaugenmerk muss aber sein, die zehn Millionen früheren Wähler der SPD zurückzugewinnen.“ (abendblatt.de/ryb)