Die Fünfprozenthürde wäre wieder zu überspringen. Doch Grün-Rot hat nach wie vor eine stabile Mehrheit. Merkel bei CDU-Wählern immer unbeliebter.

Hamburg. Ist das schon der Wende-Effekt des neuen Vorsitzenden Philipp Rösler? Die FDP kommt offenbar wieder aus ihrem Umfragetief heraus. Im wöchentlichen Wahltrend von „Stern“ und RTL legten die Liberalen um zwei Punkte zu und kommen nun wieder auf 5 Prozent. Zuletzt hatten die Liberalen diesen Wert Ende März erzielt. Die SPD verlor in der Forsa-Umfrage einen Punkt und fällt damit zum zweiten Mal binnen vier Wochen auf ihr Jahrestief von 21 Prozent. Die Werte der anderen Parteien blieben gleich: Die Union kommt wieder auf 32 Prozent, die Grünen auf 26 und die Linke auf 9 Prozent. Für sonstige Parteien wollen sich 7 Prozent der Wähler entscheiden. Grün-Rot hat danach mit 47 Prozent einen Vorsprung von 10 Punkten vor dem Regierungslager aus Union und FDP, die zusammen auf 37 Prozent kommen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird nach Ansicht des Meinungsforschers Manfred Güllner von den CDU-Wählern nicht akzeptiert. Damit sei auch das schwache Abschneiden der Union bei der Landtagswahl in Bremen zu erklären, sagte der Chef des Instituts Forsa nach einer Meldung des „Stern“. „Dieser Schwenk war eine hysterische, panische Reaktion auf Fukushima“, meinte Güllner. „Wenn Umweltminister Röttgen dann noch erklärt, der Atomausstieg entscheide über die CDU als Volkspartei, versetzt er seiner Partei den letzten Stoß.“

Stattdessen nütze die Energiewende den Grünen. „Wer aussteigen möchte, wählt das Original“, sagte Güllner. In Bremen habe auch das komplizierte Wahlsystem die Grünen begünstigt. Deren Klientel komme damit gut klar. Für einfache Leute dagegen sei es eine Hürde. „Ein Wahlsystem muss einfach und überschaubar sein, damit das Volk insgesamt wählen kann“, sagte der Forsa-Chef. (abendblatt.de/ryb)